21 Festnahmen

Neuer Pferdefleisch-Skandal in Frankreich

Ausland
16.12.2013 13:34
In Frankreich soll Fleisch von Pferden, die in der Pharmaindustrie zur Herstellung von Medikamenten genutzt wurden, zum Verzehr verkauft worden sein. Wegen dieses Verdachts wurden am Montag bei einer Razzia in der Fleischbranche 21 Personen festgenommen.

Ein Sprecher des Pharmaunternehmens Sanofi sagte, die Pferde würden genutzt, um Antikörper für die Serumherstellung zu gewinnen. Diese würden für eine ganze Reihe von Medikamenten eingesetzt, vom Mittel gegen Tollwut bis hin zu Gegengiften bei Schlangenbissen. "Die Pferde sind eine Fabrik für Antikörper", sagte er. Die Tiere aus der Serumproduktion seien gesund, ihr Fleisch sei aber nicht für die menschliche Ernährung zugelassen.

Sanofi arbeite mit den Ermittlungsbehörden zusammen, sagte der Sprecher. Es sei nicht bekannt, wie lange der Betrug mit dem Pferdefleisch schon gehe. Demnach könnte das Fleisch Hunderter solcher Pferde in den Handel gelangt sein. Allein in den vergangenen drei Jahren seien bei Sanofi rund 200 Pferde "ausgemustert" worden.

Veterinärdokumente vermutlich gefälscht
Rundfunkberichten zufolge wurden die Pferde an Händler verkauft, die vermutlich die Veterinärdokumente fälschten. Sie seien als Schlachttiere für die Fleischgewinnung deklariert worden. Unter den Festgenommenen befinden sich neben Händlern auch Fleischproduzenten und Tierärzte.

Die Ermittlungen sind nach den Worten von Verbraucherschutz-Minister Benoit Hamon eine Folge der Marktbeobachtung nach dem Pferdefleisch-Skandal Anfang dieses Jahres. Damals hatten Händler gefrorenes Pferdefleisch als Rindfleisch etikettiert und in den Handel gebracht. Gefunden wurde das Pferdefleisch durch DNA-Analysen in Fertigprodukten mit Faschiertem wie Burger und Lasagne.

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