Eine Studie sorgt für Wirbel: Angeblich soll sportliches Fahren E-Akkus schonen. Batteriediagnostik-Spezialist Aviloo widerspricht dieser These und zeigt mit Felddaten, dass Vollgas den Akku schneller altern lässt.
Das niederösterreichische Unternehmen widerspricht jüngst verbreiteten Medienberichten, denen zufolge sportliches Fahren die Lebensdauer von Batterien in Elektroautos verlängern könne. Grundlage dieser Darstellung war die im Dezember 2024 veröffentlichte Studie „Dynamic Cycling Enhances Battery Lifetime“. Laut Aviloo ist diese Interpretation fachlich falsch und praktisch nicht belegbar.
In der Untersuchung seien nicht reale Fahrprofile analysiert worden, sondern Labormessergebnisse konstanter Stromzyklen seien mit dynamischen Lade- und Entladeprofilen verglichen worden. Das Ergebnis sei lediglich, dass Labortests mit konstantem Strom die Alterung überschätzen, weil der Strom bei realer Nutzung dynamischer ist. Dies sei zwar relevant für die Forschung, nicht aber für den Alltag von E-Autonutzern.
Daten aus einer Aviloo-Feldstudie mit 402 Fahrzeugen zeigen hingegen, dass aggressives Fahren in der Praxis zu einem deutlich höheren Energieverbrauch führt, was wiederum zu mehr Ladezyklen und einer schnelleren Degradation der Batterie führt. Ein sparsamer Fahrstil kann dagegen im Lebenszyklus rund zehn Prozent Energie sparen, was sich auch positiv auf die Nutzungsdauer einer Batterie auswirkt.
Wenn eine möglichst langsame Degradation der Traktionsbatterie gewünscht wird, sollten E-Auto-Nutzer laut Aviloo gleichmäßig und vorausschauend fahren. Außerdem wird empfohlen, eine Vorkonditionierung nur zu aktivieren, wenn das Fahrzeug bereits an einer Ladestation hängt. Des Weiteren sollten hohe Ladestände bei langen Standzeiten vermieden werden. Laden an Schnellladesäulen empfiehlt sich zudem nur im Bedarfsfall.
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