Über 20 Jahre lang hat VW versucht, Premiumherstellern wie BMW und Mercedes die Stirn zu bieten. Diese Ambitionen dürften schon bald ein endgültiges Ende finden.
VW könnte bereits im kommenden Jahr die Produktion seines Flaggschiffs Touareg einstellen und damit seinen mehr als zwei Jahrzehnte währenden Premium-Ambitionen ein Ende setzen. Laut einem Bericht des britischen Magazins „Autocar“, der sich auf Insider-Informationen beruft, soll das Oberklasse-SUV ersatzlos aus dem Programm fallen. Die seit 2002 produzierte Baureihe würde demnach durch den 2024 eingeführten Siebensitzer Tayron ersetzt.
Das Aus des Touareg ist Teil eines Strategiewechsels, der das VW-Portfolio stärker auf Volumenmodelle ausrichten soll. Laut Autocar soll in diesem Zuge auch das vor allem für den chinesischen Markt entwickelte Elektro-SUV-Coupé ID.5 gestrichen werden. Allerdings erst 2027.
Altes Piëch-Ziel geopfert
Mit einem Produktionsende des Touareg deutlich vor dem bislang erwarteten Jahr 2030 würde auch die von Ferdinand Piëch eingeleitete „Upmarket“-Strategie von VW ihr Ende finden. Diese war in den späten 1990er-Jahren mit dem Ziel gestartet, den klassischen Volumenhersteller VW in den Premiumbereich zu führen und damit Mitbewerber wie Mercedes, BMW und Lexus direkt herauszufordern.
Ab etwa 1997/98 liefen die Projekte für den Phaeton (interne Bezeichnung D1) und den Touareg (Projekt PL71, gemeinsam mit Porsche Cayenne und Audi Q7) an. Beide Modelle kamen 2002 auf den Markt.
Der Phaeton konnte sich trotz zweier Facelifts gegen S-Klasse und 7er nie durchsetzen. Bereits 2016 lief seine Produktion in der Gläsernen Manufaktur in Dresden aus. Mit rund zehn Jahren Verzögerung könnte nun auch der Touareg folgen, was dem endgültigen Schlussstrich unter das Kapitel Piëch’scher Luxusoffensive gleichkommt.
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