Auch Mercedes patzt

Wie sicher sind aktuelle Rückwärts-Notbremsen?

Motor
05.08.2025 16:43

Ein Albtraum, vor dem sich jeder fürchtet: Man parkt rückwärts aus, übersieht ein Kind und überfährt es. Theoretisch können moderne Assistenten das verhindern – im ÖAMTC-Test blieb das Kind auf dem Bobbycar aber nur in vier von zehn Fällen unbeschadet.

Sogar die Mercedes-E-Klasse hatte hier einen Aussetzer, blieb aber ansonsten fehlerfrei, was dem kleinen Mädchen wiederum nicht geholfen hätte. Unterm Strich blieb dennoch ein „Gut“ für den E 220d, mit 90 Prozent Zielerreichung. Ähnliches Bild beim Hyundai Ioniq 5 N-Line: Der Koreaner stoppte nur bei extrem geringer Geschwindigkeit für das Kind (schon 8 km/h waren zu viel), gab sich aber sonst keinerlei Blöße (Gut, 97,6%).

Vier Kandidaten schafften alle Aufgaben mit Bravour, wobei ein „sehr gutes“ System nicht zwingend eine Frage der Kosten ist: Neben BMW X3, Volvo EX30 und VW Tiguan konnte sich auch der Ford Puma die Bestnote sichern.

(Bild: ÖAMTC)

Auch die anderen Aufgaben stammten allesamt aus dem Autofahrer-Alltag: Ein Fußgänger steht hinter dem Auto oder geht daran vorbei, ein Radfahrer quert.

Der Skoda Enyaq, als Einziger mit „befriedigend“ bewertet, hatte mit dem Bobbycar keine Probleme – wohl aber mit hinter dem Fahrzeug querenden Fußgängern. „Hauptkritikpunkt war in diesem Fall aber das generell sehr späte Eingreifen des Assistenten, wodurch in einigen Szenarien der Zusammenstoß nicht komplett verhindert werden konnte“, so ÖAMTC-Verkehrstechniker Robert Kolerovic. Ob Skoda dieses Problem mit dem Facelift des Enyaq, das seit Jänner 2025 erhältlich ist, behoben hat, konnte nicht mehr getestet werden.

Beim Ausparken aus einer Lücke müssen die Fahrzeuge auch vorbeifahrende Radfahrer erkennen und ...
Beim Ausparken aus einer Lücke müssen die Fahrzeuge auch vorbeifahrende Radfahrer erkennen und einen Zusammenstoß vermeiden.(Bild: ÖAMTC)

Drei Modelle abgeschlagen
Die hinteren Plätze belegten mit der Note „Genügend“ drei Modelle: BYD Seal, Renault R5 und Tesla Model Y. „Der BYD bremst nur bei sich bewegendem Querverkehr automatisch, für stillstehende Hindernisse oder Personen hinter dem Fahrzeug funktioniert das bisher nicht. Umgekehrt ist es beim Renault R5: Sein System erkennt und bremst zuverlässig bei statischen Hindernissen, bei kreuzendem Verkehr warnt es jedoch nur.“ Beim Tesla Model Y – der nach dem Test ein Update bekommen hat – kam es im Test in fast allen Szenarien zu einem Zusammenstoß (Ausnahme: querende Fußgänger hinter dem Fahrzeug).

Der aktuelle Vergleich zeigt nicht nur, wer es am besten macht, sondern auch, dass es tatsächlich Rückfahrassistenten gibt, die einen hohen Schutz vor Kollisionen bieten und zudem kostengünstig sind. Fahrzeughersteller sollten daher aus Sicht des ÖAMTC grundsätzlich einen serienmäßigen Einbau der Bremssysteme vorantreiben. Auch eine Funktionserweiterung via Update ist zu begrüßen, da die nötigen Sensoren häufig schon vorhanden sind. Vorwärts-Bremsassistenten sind bereits seit Mitte 2024 für alle Pkw-Neuzulassungen in der EU Pflicht – das wünscht sich der Klub auch für die rückwärtigen Systeme.

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