Bis zu 68 Prozent mehr

Seit 2020: Diese Lebensmittel wurden am teuersten!

Wirtschaft
07.08.2025 22:00

Die Diskussion um die hohen Lebensmittelpreise wird hitzig geführt – doch welche Produkte sind tatsächlich am stärksten betroffen? Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Seit 2020 sind Nahrungsmittel und Getränke in Österreich um rund 34 Prozent teurer geworden, während die allgemeine Inflation bei 28,8 Prozent liegt.

Im europäischen Vergleich befinden wir uns bei der Lebensmittel-Teuerung im Mittelfeld, analysiert Wifo-Ökonom Josef Baumgartner. Dramatische Entwicklungen gab es vor allem bei vier Lebensmitteln des täglichen Bedarfs.

Klima-Krise trifft Supermarktregale
Kakao (+68,1%), Fruchtsäfte (+66,4%), Olivenöl (+66,3%) und Kaffee (+61%) führen laut Statistik Austria die Preissteigerungs-Hitliste an (siehe Grafik). Und das ist kein Zufall. „Das sind alles importierte Produkte“, sagt Baumgartner. Der Klimawandel habe in den Anbauländern für verheerende Dürren gesorgt – mit Folgen für Ernten, Lagerbestände und letztlich auch für die Geldbörsen der Konsumenten.

Brasilien, der weltgrößte Orangenproduzent, steckt in einer anhaltenden Dürre. „Knapp 80 Prozent aller Orangen weltweit werden dort geerntet – und die Produktion ist massiv zurückgegangen“, so Baumgartner. Die Folgen: Die globalen Lagerbestände an Orangensaftkonzentrat schrumpften von 790.000 Tonnen (2018/19) auf nur noch 151.000 Tonnen (2023/24). „Auch für heuer wird erwartet, dass die Orangenernte schlechter ausfällt als im Vorjahr und die Preise weiter steigen.“

Kaffee und Kakao: Die bittere Wahrheit
Ähnlich düster sieht es bei Kaffee aus – ebenfalls ein brasilianisches Hauptprodukt. „Wegen der Dürre gibt es viel weniger Angebot“, sagt Baumgartner. Noch dramatischer ist der Preisanstieg beim Kakao: „Die Elfenbeinküste ist das größte Produktionsland, und auch dort ist durch die Trockenheit die Produktion eingebrochen.“

Wifo-Experte Josef Baumgartner: „Auch für heuer wird erwartet, dass die Orangenernte schlechter ...
Wifo-Experte Josef Baumgartner: „Auch für heuer wird erwartet, dass die Orangenernte schlechter ausfällt als im Vorjahr und die Preise weiter steigen.“(Bild: Holl Reinhard)

Ähnlich ist es beim Olivenöl. Spanien erlebte 2023 eine historische Dürre. Baumgartner: „Die Produktion wurde extrem eingeschränkt, ganze Olivenhaine starben ab und mussten gerodet werden.“ Auch Süditalien und Griechenland litten unter Trockenheit – mit der Folge, dass sich Olivenöl binnen weniger Jahre zum kostbaren Gut entwickelte.

Auch Milch, Käse und Butter deutlich teurer
Doch nicht nur Importwaren werden zum Problem. Milchprodukte verteuerten sich, weil europaweit der Kuhbestand schrumpft – und weil die Milch selbst weniger Fett enthielt. Für ein Kilo Käse oder Butter brauchte man plötzlich deutlich mehr Rohmilch.

Die Teuerung bei Lebensmitteln ist also kein österreichisches Phänomen, sondern ein europäisches. Eine Entspannung ist nicht in Sicht. Erst im Juli stieg die Teuerung in Österreich wieder auf 3,5 Prozent an.

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