Nach hartem Kurs

Weniger Flüchtlinge kommen nach Griechenland

Ausland
07.08.2025 21:10

Der harte Kurs gegen Migranten zeigt in Griechenland Wirkung: Die Zahl der Flüchtlinge ist drastisch gesunken. Die Regierung stoppte vor wenigen Wochen alle Asylanhörungen. In den vergangenen vier Wochen seien auf der Insel Kreta „weniger als 900“ Menschen angekommen, wie Migrationsminister Thanos Plevris am Donnerstag mitteilte.

Das entspricht rund einem Drittel der Menschen, die den Angaben zufolge allein in der ersten Juliwoche nach Kreta geflohen waren.

  Die griechische Regierung hatte am 9. Juli einen Stopp aller Asylanhörungen verhängt. Menschen, die ohne Visum in Griechenland ankommen, können seitdem keinen Asylantrag mehr stellen und werden nach Angaben aus Athen festgenommen und ausgewiesen. Die konservative Regierung von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hatte den Schritt mit der großen Zahl von Flüchtlingsbooten aus Nordafrika begründet.

Flüchtlinge verlassen ein Schiff der griechischen Küstenwache auf Kreta.
Flüchtlinge verlassen ein Schiff der griechischen Küstenwache auf Kreta.(Bild: AFP/COSTAS METAXAKIS)

7000 Ankünfte auf Kreta seit Jahresbeginn
Seit Jahresbeginn sind auf der bei Urlaubern beliebten Insel Kreta und auf der benachbarten Insel Gavdos nach Regierungsangaben mehr als 7000 Migranten angekommen, 2642 von ihnen allein in der ersten Juliwoche. Am 9. Juli seien noch 850 Menschen auf der Insel gelandet, sagte Migrationsminister Plevris am Donnerstag dem griechischen Fernsehsender ERT. Danach seien die Zahlen gesunken.

  „Die klare Botschaft, dass Griechenland für drei Monate keine Asylanträge überprüfen wird und dass Migranten inhaftiert werden, hat gewirkt“, urteilte Plevris. „Europa hat seine Kapazitäten überschritten“, sagte der Minister, der bis 2012 der rechtsextremen Partei Laos angehört hatte. „Alle europäischen Länder haben verstanden, dass es nicht möglich ist, die Grenzen offen zu lassen.“

Migrationsminister will harte Strafen bei irregulärer Einreise
Sein Ministerium hat ein weiteres Gesetz angekündigt, das es ermöglichen soll, Menschen im Fall einer „illegalen“ Einreise bis zu zwei Jahre in Haft zu nehmen. Im Wiederholungsfall sind Gefängnisstrafen von bis zu fünf Jahren vorgesehen. Er hoffe, das Gesetz werde „bis Anfang September“ verabschiedet“, sagte Plevris.

Menschenrechtsorganisationen werfen Griechenland vor, mit seinem Vorgehen gegen internationales Asylrecht zu verstoßen. Das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) äußerte „schwere Bedenken“. Hilfsorganisationen werfen der griechischen Küstenwache außerdem seit langem vor, Flüchtlingsboote bei sogenannten Pushbacks illegal ins offene Meer zurückzudrängen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt