König hat Geburtstag

Protest-Pause in Bangkok – samt großer Putzaktion

Ausland
04.12.2013 12:56
Zum Geburtstag des verehrten Königs Bhumibol haben die Regierungsgegner in Thailand nach den tagelangen Protesten demonstrativ eine große Putzaktion gestartet. Mit Besen und Schrubbern säuberten sie am Mittwoch in Vorbereitung auf den großen Feiertag in Bangkok die Straßen rund um das Demokratie-Denkmal. Am Donnerstag wird Bhumibol 86 Jahre alt - Straßenproteste sind an diesem Tag undenkbar. Laut den Demonstranten geht der Kampf gegen die Regierung jedoch unvermindert weiter.

"Wir machen eine Pause, um uns an den Feiern des Königs zu beteiligen - aber der Kampf geht weiter", kündigte der Sprecher der Protestbewegung, Akkanat Phompan, an. Der König war nach fast vierjährigem Krankenhausaufenthalt im Sommer in seinen Palast nach Hua Hin rund drei Stunden südwestlich von Bangkok gezogen. Die Bahn versprach Thailändern für Donnerstag freie Fahrt dorthin, um dem König in Palastnähe zu huldigen.

Seit gut einer Woche sind in Bangkok Zehntausende Regierungsgegner auf den Straßen. Sie werfen Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra Verschleuderung von Steuergeldern und eine Politik zur Befriedigung persönlicher Interessen vor. Am Wochenende waren die zunächst friedlichen Proteste eskaliert, drei Menschen kamen dabei ums Leben. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein, als die Demonstranten den Regierungssitz und eine Polizeizentrale stürmen wollten.

Regierung änderte ihre Taktik
Am Dienstag änderte die Staatsführung die Taktik und ließ die Demonstranten gewähren, was zu einer sofortigen Entspannung der Lage führte. Die Regierungsgegner feierten das als Sieg, aber die Anführer forderten weitere Protestaktionen, um das Ziel - einen Regierungswechsel - zu erreichen.

Mit einem Marsch zur Polizeizentrale in der Innenstadt nahe den großen Einkaufszentren blockierten Mittwoch früh etwa 2.000 Demonstranten zeitweise den Verkehr. "Ich werde die Polizei fragen, ob sie auf Seite des Volkes steht", sagte der Anführer des Marsches, Tavorn Senniem, der bis vor Kurzem für die Opposition im Parlament saß. Polizeichef Adul Saengsingkeow empfing Tavorn und erklärte danach: "Wir haben ihm gesagt, dass unsere Prioritäten Frieden und Sicherheit sind."

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