"Wirkt wie Droge"

Kuschelhormon macht eigene Partnerin attraktiver

Wissenschaft
26.11.2013 14:57
Schon lange rätselt die Wissenschaft, warum (viele) Paare monogam und treu sind. Jetzt wollen deutsche Forscher den Grund dafür gefunden haben. Demnach spielt – zumindest bei Männern – das Kuschelhormon Oxytocin eine wichtige Rolle. Haben sie eine erhöhte Dosis des Botenstoffs im Gehirn, dann erscheint die eigene Partnerin attraktiver als andere Frauen, so die Wissenschaftler.

Für die Studie hat ein Forscherteam der Universität Berlin 40 heterosexuellen Männern, die in einer Partnerschaft lebten, mittels Nasenspray Oxytocin verabreicht und die Auswirkungen des Hormonschubs dokumentiert. Dabei zeigte sich, dass das als Kuschelhormon bezeichnete Neuropeptid dafür sorgt, dass beim Anblick der eigenen Partnerin das Belohnungszentrum im männlichen Gehirn aktiviert wird. Dadurch würden auch die Zweierbindung und monogames Verhalten gestärkt, schreiben die Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS).

Hormon wirkt ähnlich wie eine Droge
"Dieser biologische Mechanismus ist einer Droge sehr ähnlich", sagt der Leiter der Studie, Rene Hurlemann von der Bonner Universitätsklinik. Bei Anblick von Kolleginnen oder Bekannten bleibe diese Wirkung aus. "Sowohl in der Liebe wie auch beim Konsum von Drogen streben Menschen nach der Stimulation des Belohnungssystems im Gehirn."

Oxytocin spielt für zwischenmenschliche Beziehungen eine zentrale Rolle - vor allem im Verhältnis von Mutter und Kind. Der auch als Liebeshormon bezeichnete Botenstoff wird von der Mutter etwa beim Geburtsprozess oder beim Stillen vermehrt gebildet und stärkt so die Bindung zum Nachwuchs. Auch bei angenehmem Körperkontakt wird das Hormon verstärkt ausgeschüttet. In früheren Studien konnten Wissenschaftler gezeigt, dass die Einnahme des Hormons das Vertrauen in fremde Menschen stärkt.

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