GUTEN MORGEN

Trump und der Nobelpreis | Stocker und der Applaus

(Bild: AFP/BRENDAN SMIALOWSKI)

Trump und der Nobelpreis. Es ist längst die jüngere Weltgeschichte eingegangen, das „Mission Accomplished“, das der damalige US-Präsident George Bush jr. auf einem Flugzeugträger am 1. Mai 2003 verkündet hat. Und sein „Mission erfüllt“ ergänzte: „Die großen Kampfhandlungen im Irak sind beendet. In der Schlacht um den Irak haben die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten gesiegt.“ Gestern klang sein republikanischer Parteikollege Donald Trump ganz ähnlich: Der „beendete“ in der Nacht auf gestern den Krieg zwischen Israel und dem Iran mit einem US-Sieg – klar. Wenig später flogen schon wieder Raketen … Es darf also gezweifelt werden, ob nun tatsächlich Ruhe einkehrt im Nahen Osten. Herrscht doch nicht einmal im Irak 22 Jahre nach George Bushs „erfüllter Mission“ wirklich Ruhe. Aber wenn es Trump tatsächlich mit seinem Einsatz samt dem schweren Schlag des US-Militärs gegen die Atomanlagen am Sonntag gelungen wäre, die Kampfhandlungen langfristig zu beenden – dann gebührt ihm der Friedensnobelpreis!

Stocker und der Applaus. Der Konflikt im Nahen Osten, so er denn nicht beendet sein sollte, birgt erhebliche Risken für die Weltwirtschaft, gerade auch für die besonders schwächelnde Wirtschaft in Österreich. Denn möglicherweise explodierende Rohölpreise könnten die Energiepreise hierzulande in gefährliche Höhen schrauben und so der wirtschaftlichen Entwicklung einen weiteren schweren Dämpfer versetzen. Dem will die Regierung mit ÖVP-Kanzler Christian Stocker und SPÖ-Vizekanzler Andreas Babler entgegenwirken. Preiseingriffe, für die ÖVP in den vergangenen Jahren tabu, sind für Stocker nun ein „denkbares Mittel“. Im Bewusstsein, dass die Energiepreise entscheidend für eine hohe Inflation sind, will man künftig eingreifen und die Preise für Strom, Gas und Wärme deckeln. Wenn das funktioniert – dann gebührt Stocker und Babler zwar noch kein Nobelpreis, aber wenigstens Applaus.

 

Kommen Sie gut durch den Mittwoch!