Ermittler sagt aus

Der Politthriller Pilnacek wird immer spannender

Innenpolitik
30.08.2025 19:55

Der Fall um den einst mächtigsten Justizbeamten der Republik verliert nicht an Dynamik. Es kommt zu einem von der FPÖ angestrengten U-Ausschuss rund um den Tod von Christian Pilnacek und möglichen politischen Einflüssen auf Ermittlungen. Die „Krone“ liefert neuesten Hintergründe.

Der Politthriller um den im Oktober 2023 plötzlich verstorbenen Sektionschef Christian Pilnacek gleicht einer Telenovela. Zuletzt sorgte die Smartwatch des mächtigen und in der ÖVP bestens vernetzten Justizbeamten für Aufsehen. Wie zuerst Aufdecker Peter Pilz (nachzulesen auf seiner Plattform zackzack.at) berichtete, habe es in der Nacht des Todes an der Donau und auch danach Auffälligkeiten gegeben. Auch der „Krone“ liegen die Auswertungen der WKStA vor.

Datenträger und Todesumstände
Diese Episode nahm FPÖ-General Christian Hafenecker zum Anlass, um dem Begehren seiner Partei nach einem U-Ausschuss zusätzliche Dynamik zu verleihen. Der Ausschuss wird im Herbst starten. Es geht um politische Einflüsse zu Ermittlungen. Im Fokus stehen nicht nur ein fragwürdiger Umgang mit den Datenträgern des Verstorbenen, sondern auch die Todesumstände selbst.

Namhafte Rechtsmediziner mit erheblichen Zweifeln
„Auch wenn wir die im Ausschuss nicht klären können“, so Hafenecker. Dies ist Sache der Justiz. Die Oberbehörde in Wien forderte – nachdem von Pilz beauftragte namhafte Rechtsmediziner Zweifel an der offiziellen Suizidtheorie angemeldet hatten – die zuständige StA Krems auf, die entsprechenden Gutachten einzuholen.

Zudem stellt sich die Frage, ob die Ermittler in Krems ihre mutmaßlichen eigenen Verfehlungen kontrollieren sollten. Hafenecker: „Da macht man den Bock zum Gärtner.“

Auftrag seit Monaten nicht erledigt
Auf Anfrage der „Krone“ heißt es dazu aus dem Justizministerium von Anna Sporrer (SPÖ): „Die Oberstaatsanwaltschaft Wien ersuchte mit Weisung vom 22. April 2025 um Prüfung, ob Gründe für eine Fortführung des Verfahrens vorliegen, darunter Beischaffung der Privatgutachten. Die Einholung dieser Unterlagen ist noch nicht abgeschlossen.“ Will heißen: Der Auftrag an die Staatsanwaltschaft in Krems ist seit drei Monaten nicht erledigt. 

Korruptionsermittler sorgt für Spannung
Laut „Krone“-Infos werden im Ausschuss demnächst nicht nur zahlreiche ÖVP-Granden unter Wahrheitspflicht aussagen, sondern auch die Gerichtsmediziner. Und Martin Kreutner. Der Korruptionsjäger war vom Justizministerium als Leiter einer Untersuchungskommission beauftragt worden. Er hat rund 80 Personen befragt. Darunter fast alle aus dem Justizbereich.

Damit dürfte unabhängig von justiziellen Offenbarungen wohl einiges Licht ins Dunkel geraten. Der Thriller dürfte jedenfalls an Spannung so rasch nichts einbüßen.

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