Das Rennen um die neue Nummer 1 im Tor von Fußball-Bundesligist Hartberg ist eröffnet. Wer wird der Nachfolger von Tormann Raphael Sallinger, den es nach zwei starken Saisonen nach Schottland zog? Wird es der bisherige Ersatzgoalie Luka Maric oder bekommt doch Zugang Ammar Helac den Vorzug?
Und plötzlich ist die Position im Hartberger Tor vakant. Der etatmäßige „Einser“ Raphael Sallinger erfüllte sich mit seinem Wechsel nach Schottland diesen Sommer den großen Traum vom Auslandstransfer. Die Fußstapfen des 29-jährigen Kärntners sind groß. In den zwei abgelaufenen Spielzeiten avancierte „Salli“ nicht nur zum Dauerbrenner im Tor, sondern auch zu einem der besten Torhüter der Bundesliga.
Freilich wittert da der bisherige Ersatztormann Luka Maric seine Chance. Der bald 23-jährige Schlussmann, Sohn von Sturms Zeugwart-Legende Simo, wäre eigentlich ein legitimer Nachfolger. Schon bei Sallinger war es so. Auch damals rückte der Kärntner nach dem Karriereende des langjährigen Keepers Rene Swete von der Ersatzbank in die erste Reihe. Maric würde freilich gerne die Rolle übernehmen, sagt aber auch: „Ich wäre gerne der Sallinger-Nachfolger im Tor. Ich kann mich jetzt in der Sommervorbereitung in den Trainings und Testspielen nur aufdrängen, es dem Coach bei seiner Entscheidungsfindung so schwer als möglich machen.“
Auch Maric weiß, dass es schwer ist, an einer gestandenen Nummer eins vorbeizukommen: „Das habe ich letztes Jahr mit Sallinger erlebt. Und er davor mit Swete. Ich habe mit Sallinger immer wieder über diese Situation gesprochen, weil er weiß, wie es ist, auf seine Chance warten zu müssen.“ Auch dieser Tage gab es das ein oder andere Telefonat zwischen den ehemaligen Teamkollegen. „Am Ende muss man geduldig bleiben und hoffen, dass man auch die Chance bekommt.“ Eine Chance, die jetzt vielleicht da ist.
Hartbergs Neuzugang Ammar Helac, der mit 190 Zentimetern um sechs Zentimeter größer als Maric ist, hat ebenfalls den Anspruch, Nummer eins zu werden. Auch der 27-jährige Linzer kennt die Situation, der „Zweier“ zu sein. Bei der Austria hatte er Teamgoalie Patrick Pentz vor sich, zuletzt bei Altach Dejan Stojanovic. „Deki hat jetzt zwei überragende Saisonen gespielt, war in Altach die unangefochtene Nummer eins. Da gab es kein Vorbeikommen. Jetzt in Hartberg haben Luka und ich eine ähnliche Ausgangsposition – wir beide wollen im Tor stehen.“
Wobei Helac, der bisher sechsmal in der Bundesliga (dreimal für Lustenau, dreimal für Altach) zum Einsatz kam, auch betont: „Ich bin keiner, der irgendeinen Konkurrenzkampf heraufbeschwört, sich gegenseitig mental kaputt machen will. Bei mir gibt es keine falschen Spielchen. Ich bin hergekommen, um hart zu arbeiten und um mich zu empfehlen. Am Ende entscheidet der Trainer, aber es soll und wird immer alles fair zwischen Luka und mir bleiben“, sagt Helac, der Chefcoach Manfred Schmid von seiner Austria-Zeit kennt und bis auf die Regionalliga nahezu in jeder Liga gespielt hat.
„Ich habe mich Step by Step nach oben gearbeitet, war nie mit großem Talent gesegnet, musste immer hart für den Erfolg schuften“, sagt der Hartberger Neuzugang, der sich auf der möglichen Kandidatenliste gegen einige namhafte Konkurrenten durchgesetzt hat. Und letzte Saison ausgerechnet gegen Hartberg zum Einsatz kam: „Und ich habe gleich zu null gespielt. Vielleicht ist das im Gedächtnis geblieben“, lacht der Oberösterreicher.
Hartberg-Trainer Manfred Schmid lässt sich in puncto Tormannfrage jedenfalls noch nicht in die Karten blicken: „Es ist alles offen. Es gibt für mich noch keine klare Nummer eins. Wir werden uns die Beiden bis zum ersten Cupspiel genau anschauen und dann entscheiden.“
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