Israels Schlag sitzt

Zwei Drittel weg: Irans Abschussrampen im Visier

Ausland
19.06.2025 14:13

Im eskalierenden Schlagabtausch zwischen Israel und dem Iran hat das israelische Militär nach eigenen Angaben etwa zwei Drittel der iranischen Raketenabschussrampen zerstört. Rund 100 solcher Abschussanlagen sollen dem Iran jedoch weiterhin zur Verfügung stehen. Das teilte ein Sprecher des israelischen Militärs am Donnerstag mit.

Der Iran hatte in der Nacht zum Donnerstag erneut Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Dabei wurde laut israelischen Angaben unter anderem ein Krankenhaus in der südlich gelegenen Stadt Beersheba getroffen. Die Rettungskräfte meldeten mindestens 65 Verletzte – mehr als 30 davon allein beim Einschlag im Soroka-Krankenhaus. Dort werden unter anderem israelische Soldaten behandelt, die bei Einsätzen im Gazastreifen verletzt wurden.

Israel reagiert mit Angriffen auf Atomanlagen
Als Reaktion auf die iranischen Angriffe bombardierte die israelische Luftwaffe in der Nacht mehrere mutmaßliche Atomstandorte im Iran. Betroffen waren unter anderem Einrichtungen nahe Arak, Natanz, Isfahan sowie der Standort Bushehr. Letzteres ist das einzige offiziell in Betrieb befindliche Atomkraftwerk des Iran.

Die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) bestätigte, dass der Schwerwasserforschungsreaktor in Khandab bei Arak getroffen wurde. Da der Reaktor nicht in Betrieb war und kein Kernmaterial enthielt, bestehe laut IAEA jedoch keine radiologische Gefahr.

Nach israelischen Angaben seien mit rund 40 Kampfjets „Dutzende militärische Ziele“ angegriffen worden. Dabei kamen über 100 präzisionsgelenkte Munitionen zum Einsatz. Ziele waren demnach neben Atomstandorten auch Rüstungsproduktionsstätten, Flugabwehrsysteme und Lager für Boden-Boden-Raketen. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Verwirrung um AKW Bushehr
Nach dem israelischen Angriff kam es zu widersprüchlichen Informationen über das Atomkraftwerk Bushehr. Ein Militärsprecher hatte zunächst bestätigt, dass die Anlage angegriffen worden sei. Später wurde dies jedoch relativiert: Ein anderer israelischer Vertreter sprach von einem Kommunikationsfehler und erklärte, man könne einen Angriff auf Bushehr „weder bestätigen noch dementieren“.

Russland, das Brennstoff für das AKW liefert, teilte mit, die Anlage funktioniere normal und es bestehe keine Gefahr.

Empörung nach Angriff auf Spital
Die israelische Regierung reagierte empört auf den Angriff auf das Krankenhaus in Beersheba. Premierminister Benjamin Netanyahu kündigte an, Teheran werde „einen hohen Preis“ zahlen. Verteidigungsminister Israel Katz ging noch weiter und erklärte öffentlich, Irans geistliches Oberhaupt, Ayatollah Ali Khamenei, dürfe „nicht weiter existieren“.

Auch in den Städten Ramat Gan und Holon nahe Tel Aviv wurden Gebäude durch iranische Raketen beschädigt. In Ramat Gan, wo es Berichte über einen Einschlag nahe der österreichischen Botschaft gab, gab das Außenministerium in Wien Entwarnung: Die Botschaft sei nicht betroffen. In der niederländischen Botschaft in Tel Aviv ging ein Fenster zu Bruch, es wurde jedoch niemand verletzt.

Bevölkerung in Schutzräumen
Nach Beginn der iranischen Angriffe heulten in mehreren Regionen Israels erneut die Sirenen. In Tel Aviv und Jerusalem waren Explosionen zu hören, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Schutzräume aufzusuchen. Später konnte Entwarnung gegeben werden.

Israel hatte bereits am vergangenen Freitag einen groß angelegten Angriff auf iranisches Gebiet durchgeführt und dabei unter anderem Atomanlagen und militärische Einrichtungen bombardiert. Ziel der Angriffe sei laut Regierung die Zerstörung des iranischen Atomprogramms. Teheran reagierte darauf mit Vergeltungsangriffen, die seither in mehreren Wellen erfolgen.

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