Geldfluss an Stiftung?

Benkos Millionenhengst „Mumbai“ unter neuem Reiter

Wirtschaft
08.08.2025 09:00

René Benkos Privatstiftung ist bekanntermaßen seit Langem im Fokus von Masseverwaltern und Anwälten. Doch der luxuriöse Lebenswandel und rechtliche Streitigkeiten verursachen nicht unerhebliche Kosten. Jetzt könnte es allerdings einen größeren Geldfluss in Richtung der „Laura“ geben. Denn eines von Benkos Millionenpferden soll bereits den Besitzer gewechselt haben ...

Bisher vergeblich versuchten Insolvenzverwalter und Anwälte, Benkos Stiftungsgeflecht zu knacken. Der Schlüssel dazu könnte tatsächlich auf vier Hufen angaloppiert kommen. Denn der gefallene Immobilienjongleur leistete sich über seine Privatstiftung drei teure Springpferde, die bislang vom deutschen Olympiasieger Christian Kukuk geritten wurden – darunter der Schimmelhengst „Mumbai“.

Obwohl ohne offizielle Funktion, soll Benko die Pferde-Deals damals persönlich angewiesen haben, das letzte Pferd wurde noch kurz vor der Signa-Pleite um Millionenbeträge angekauft, wie Unterlagen belegen.

Der belgische Warmbluthengst „Mumbai“ wurde von René Benko offiziell als Investment erworben.
Der belgische Warmbluthengst „Mumbai“ wurde von René Benko offiziell als Investment erworben.(Bild: Krone KREATIV/APA/EXPA/JOHANN GRODER, Uwe Anspach/dpa/picturedesk.com)

Reiter verließ Stall Beerbaum
Nun wurde bekannt, dass Kukuk seinen bisherigen Arbeitgeber, Springreit-Legende Ludger Beerbaum verlässt, um sich selbstständig zu machen. Eines von Kukuks Spitzenpferden, eben besagter „Mumbai“, hatte bereits davor den Reiter gewechselt und unter dem Deutschen Marco Kutscher Turniere bestritten. Nun tauchte der Schimmel plötzlich wieder auf einem Turnier in Frankreich auf – allerdings wieder mit anderem Reiter und unter anderer Flagge. 

Student aus Mexiko im Sattel
Der 20-jährige Mexikaner Mariano Oñate de Cima, aktuell Nummer 1219 der Weltrangliste im Springreiten, bestritt mit dem einstigen Olympiapferd (Tokio 2021) eine 1,30-Meter-Prüfung in Saint-Lô und beendete diese fehlerfrei. Insider munkeln bereits: Der Millionenhengst hat den Besitzer gewechselt. 

Denn der junge Reiter und Student stammt aus einer finanzkräftigen Springreiter-Familie Mexikos. Vater Mario Oñate bestritt selbst einige internationale Springturniere, ist aber hauptsächlich als Geschäftsmann in der Öl- und Autoindustrie des Landes bekannt und war im Vorstand einer mexikanischen Großbank. Die Familie dürfte daher über das nötige „Kleingeld“ verfügen, um ein solches Pferd zu kaufen. 

Mit neuem Reiter in Frankreich am Start: Benkos Millionenhengst „Mumbai“
Mit neuem Reiter in Frankreich am Start: Benkos Millionenhengst „Mumbai“(Bild: Screenshot results.worldsporttiming.com)

Das Fachportal „Grand Prix“ sprach bereits wörtlich von einem Verkauf des Hengstes, Ludger Beerbaum wollte den Transfer nicht bestätigen. „Im Moment gibt es noch nichts zu verkünden“, ließ er dem deutschen Magazin spring-reiter.de ausrichten. 

Benkos Pferde-Deals
Das seinerzeitige Millioneninvestment in den Hengst soll Benko persönlich abgesegnet haben. Recherchen im Beerbaum-Umfeld ergaben, dass sogar fünfjährige Prognoserechnungen aufgestellt wurden: Bei „Mumbai“, der als Deckhengst äußerst gefragt ist, spekulierte die Beerbaum-Gesellschaft mit jährlichen Erlösen zwischen 300.000 bis 400.000 Euro. Geteilt werden sollten die Einnahmen zwischen Benkos Laura Privatstiftung und Beerbaum zu jeweils 50 Prozent. Für anfallende Kosten sollte Beerbaum allein aufkommen. 

(Bild: zVg)

In Benkos Stiftungsreich existiert sogar eine eigene GmbH, an der die Laura Privatstiftung 100 Prozent hält und deren Geschäftszweck „Haltung und Verkauf von Pferden“ ist. Neben „Mumbai“ wurden auch die Stute „Just be Gentle“, mit der Christian Kukuk noch vor wenigen Wochen Team-Bronze bei der Springreit-EM holte, sowie der Hengst „Chageorge“ angekauft. 

Hoher Geldbedarf der Stiftung
Die Laura-Privatstiftung, die für Insider als wesentliches Konstrukt in Benkos Signa-Reich gilt, scheint aktuell auf der Suche nach Liquiditätsmitteln zu sein. Zuletzt wurde auch das noble Jagdrevier Stüberlgut in der Steiermark auf den Markt geworfen – wir berichteten.

Mit dem Verkauf der teuren Springpferde könnte man zusätzliches Geld beschaffen. Weder Benkos Anwalt noch der Stiftungsvorstand waren für eine Stellungnahme erreichbar. 

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