Reaktionen auf solch tragische Ereignisse wie einen Amoklauf mit zehn Toten sind immer eine Gratwanderung. Mario Kunasek, Steiermarks erster blauer Landeshauptmann, hat dieses schwierige Terrain in den ersten Stunden nach der Tragödie bravourös gemeistert.
Er zeigte als „Papa“ (O-Ton Kunasek) glaubhafte Betroffenheit, drängte sich als Landesvater auch nicht zu sehr auf die Bühne. Er sagte alle Veranstaltungen des Landes ab. Sein Verhalten hätte beinahe als vorbildhaft in Erinnerung bleiben können. Aber eben nur beinahe.
Mitten in der Staatstrauer kündigte Kunasek an, 2,5 Millionen Euro an Fördergeldern im Sozialbereich zu streichen. Gerade auch bei Projekten für Gewaltschutz, Extremismusprävention und Maßnahmen für Integration. Schon am 1. Juli sollen die Kürzungen in Kraft treten.
Was müssen sich da wohl die Schüler des BORG Dreierschützengasse denken? Ihr Sprecher Ennio (17) appellierte noch am Sonntag an die Politik: „Bitte, liebe Regierung, ändern Sie was!“ Kunaseks Ankündigung zeigt, dass es den Blauen an Fingerspitzengefühl mangelt.
Ein Manko, das bekanntlich auch FPÖ-Politikerin Dagmar Belakowitsch hat. Als NEOS-Klubobmann Yannick Shetty im Parlament über seinen Besuch der Massengräber im ukrainischen Butscha berichtete – rief sie spöttisch dazwischen: „Da habt ihr ordentlich Spaß gehabt, gell?“
Angesichts von so viel Hohn stellt sich die Frage: Wann werden die Blauen endlich erkennen, dass ihre Entgleisungen schon längst kein Spaß mehr sind?
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