Studie erstaunt

Weniger Unfälle: So wirken vordere Bremslichter

Ähnlich wie herkömmliche Bremslichter könnten bald Leuchten an der vorderen Seite von Autos andere Verkehrsteilnehmer warnen und so zig Unfälle verhindern.(Bild: Jauschowetz Christian)

Eine neue Studie der TU Graz zeigt, dass Leuchten an der Vorderseite von Autos gefährliche Situationen entschärfen und Unfälle verhindern könnten. Die Studienergebnisse sollen auch Autobauern das Potenzial der grün leuchtenden Bremslichter vor Augen führen.

Bis zu 17 Prozent der Unfälle könnten verhindert werden – und das durch eine simple Maßnahme. Was nach Wunschdenken klingt, konnte Ernst Tomasch mit seinem Forschungsteam am Institut für Fahrzeugsicherheit der TU Graz wissenschaftlich beweisen. Die Idee der vorderen Bremslichter für Autos gibt es zwar schon länger, umgesetzt hat sie aber noch kein Fahrzeughersteller.

„Wir haben 200 reale Unfälle über unsere Datenbank analysiert und mit einem Simulationsprogramm rekonstruiert“, erklärt Tomasch. Die Ergebnisse erschienen kürzlich im Fachmagazin Vehicles: 7,5 bis 17 Prozent der Unfälle wären durch die zusätzlichen Bremsleuchten Geschichte – bei 25 Prozent der Kollisionen hätten sie zudem für eine geringere Aufprallgeschwindigkeit gesorgt.

Wir haben 200 reale Unfälle über unsere Datenbank analysiert und mit einem Programm nach verschiedenen Parametern rekonstruiert.

Ernst Tomasch

Studienleiter TU Graz

Bild: helmut lunghammer, Helmut Lunghammer

Grün leuchtend signalisieren sie, ob ein Fahrzeug abbremst bzw. wieder anfährt. Gerade auf Kreuzungen hätte das viele Vorteile: „Etwa würde der Gegenverkehr Linksabbieger besser erkennen“, sagt Tomasch. Andere Studien zeigen, dass das Überqueren von Zebrastreifen für Fußgänger entschärft werden könnte. Und auch seitliche Bremslichter, an ähnlicher Stelle wie die Blinker, sind denkbar.

Bisher sind Autos mit der neuen Leuchte nur für Probezwecke in der Slowakei im echten Straßenverkehr unterwegs, das große Potenzial hat die neue Grazer Studie aber deutlich gemacht. Und im Hintergrund dürften bereits Gespräche mit Autoherstellern laufen.