Gestörte Verdauung

Lästiger Durchfall: Wenn der Darm in Aufruhr ist

Gesund
04.06.2025 06:00

Mehrmals am Tag im Laufschritt eine Toilette aufsuchen zu müssen, ist alles andere als angenehm. Aber wie oft muss das täglich passieren, damit man aus medizinischer Sicht von Durchfall spricht? Und was ist der Unterschied zwischen akutem und chronischem Durchfall?

Durchfall (Diarrhö) bedeutet, dass man mindestens dreimal am Tag weichen oder flüssigen Stuhl hat oder insgesamt mehr als 200 Gramm ausscheidet. Ursache ist ein gestörtes Gleichgewicht zwischen Aufnahme und Abgabe von Flüssigkeit im Darm.

Unterscheidung verschiedener Arten
„Akute Diarrhö dauert weniger als zwei, chronische länger als vier Wochen. Besteht diese zwischen zwei und vier Wochen, nennt man das persistierend“, berichtet OÄ DDr. Franziska Baumann-Durchschein, Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, LKH-Univ. Klinikum Graz, im Fachmedium „Ärzte Krone“. Sie erklärt Näheres zu diesen Formen:

  • Akuter Durchfall entsteht meist durch Infektionen und verschwindet oft wieder von selbst. Als häufige Erreger gelten Viren (wie Noroviren), Bakterien (etwa Salmonellen) oder einzellige Parasiten (z. B. Giardia lamblia). Auch Medikamente wie Antibiotika oder verdorbene Lebensmittel können Auslöser sein. Hinweise auf schwere Verläufe sind Fieber über 38,5 Grad, Blut im Stuhl, Flüssigkeitsverlust oder starke Bauchschmerzen. Als besonders gefährdet gelten Menschen ab 70 Jahren, Schwangere, Personen mit geschwächtem Immunsystem oder kardiovaskulären Erkrankungen. In diesen Fällen sind Blut- und Stuhluntersuchungen notwendig. Nach Antibiotikatherapie wird auch auf „Clostridioides difficile“ (ein Bakterium) getestet. Eine antibiotische Therapie wäre nur bei schweren Verläufen oder spezifischen Erregern angesagt.
  • Chronischer Durchfall ist schwerer abzuklären. Ursachen sind u. a. das Reizdarmsyndrom, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Laktoseintoleranz, Zöliakie, Infektionen, Hormonstörungen und Medikamente. Neben einer detaillierten Anamnese ermittelt der Arzt bestimmte Blutwerte (z. B. von Nieren und Leber, Elektrolyte, Vitamine) und kontrolliert Stuhlproben. Je nach Reiseziel oder Immunschwäche können weitere Erreger getestet werden. Bei unklarer Ursache folgen Darmspiegelung oder weitere Untersuchungen. Die Behandlung richtet sich nach dem Auslöser: Diäten (z. B. bei Zöliakie), Antibiotika, Enzymgaben bei Bauchspeicheldrüsenschwäche, Gallensäurebinder nach Darm-OPs sowie Arzneien.
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