Video veröffentlicht
So gelang der Bande der Millionencoup im Louvre
Am Sonntag haben Unbekannte Schmuckstücke aus dem weltberühmten Pariser Museum Louvre gestohlen. Der Coup dauerte nur wenige Minuten. „Das sind Profis“, sagte Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati. Inzwischen wurde rekonstruiert, wie die Bande vorgegangen sein dürfte.
Wie die Zeitung „Le Parisien“ berichtete, waren die vollständig vermummten Täter über eine Gebäudeseite an dem Fluss Seine eingedrungen. Dort werden gerade Bauarbeiten durchgeführt. Um direkt in den gewünschten Ausstellungsraum in der Galerie d‘Apollon zu gelangen, sollen sie einen Lastenaufzug benutzt haben. Anschließend schnitten sie mit einer Flex die Fensterscheiben auf. Zwei Männer seien dann ins Innere des Louvre gedrungen, ein dritter habe Wache gehalten.
„Sie verschwinden ohne jegliche Gewaltanwendung“
Dann ging alles sehr schnell: „Sie greifen niemanden an, sie gehen ganz ruhig hinein. In vier Minuten zerstören sie natürlich Vitrinen, nehmen ihre Beute und verschwinden ohne jegliche Gewaltanwendung“, sagte Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati. Sie habe Aufnahmen der Videoüberwachung gesehen. Laut ihren Informationen dauerte der Beutezug lediglich vier Minuten, gemeinsam mit dem Eindringen in das Gebäude sollen es sieben gewesen sein.
Hier sehen Sie eine Videoszene von einem der verkleideten Täter:
Der französische Sender BFMTV veröffentlichte am frühen Sonntagabend ein Video des Louvre-Einbruchs. Darauf ist zu sehen, dass sich zwei Täter als Bauarbeiter verkleidet hatten, um auf der Baustelle nicht aufzufallen. „Das sind Profis“, brachte es die Kulturministerin auf den Punkt. Zunächst hätten die Behörden von einem Raubüberfall gesprochen, tatsächlich handle es sich aber um einen Einbruchsdiebstahl, sagte sie in einem Interview. Anfangs war auch von drei Tätern die Rede. Später sagte die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau, dass es sich laut ersten Erkenntnissen um vier handle.
Hier ereignete sich der spektakuläre Diebstahl am Sonntagvormittag:
Wie berichtet, wurden Schmuckstücke aus Vitrinen gestohlen, darunter eine Halskette, eine Brosche und ein Diadem aus der Schmucksammlung Napoleons und der Kaiserin. Eines der Schmuckstücke, nämlich die Krone der Kaiserin Eugénie, verlor die Bande auf der Flucht. Sie wurde dabei beschädigt. Das französische Innen- und das Kulturministerium teilten mit, dass noch eine genaue Liste der gestohlenen Gegenstände erstellt werde. Der Wert sei jedenfalls „kulturell und historisch unschätzbar“. Die Täter entkamen mit acht Schmuckstücken früherer Königinnen und Kaiserinnen.
Nach der minutiös geplanten Tat flüchteten die Unbekannten laut „Le Parisien“ auf zwei hochmotorisierten Motorrollern.
Kurz nach Raub brach Panik unter Besuchern aus
Zum Zeitpunkt des Coups hatte das meistbesuchte Museum der Welt sogar geöffnet. Unter den Besucherinnen und Besuchern war Panik ausgebrochen, Türen waren wohl durch den ausgelösten Alarm verriegelt worden. Die anschließende Evakuierung war aber ohne Zwischenfälle verlaufen, verletzt wurde niemand. Um Hinweise und Spuren zu sichern, wurde das Museum geschlossen. Nach den Tätern wurde mit Stand Sonntagabend noch gefahndet.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von einem „Angriff auf ein Kulturgut, das wir schätzen, weil es Teil unserer Geschichte ist“. „Wir werden die Werke wiederfinden und die Täter vor Gericht stellen“, kündigte er an. Die Sicherheitsvorkehrungen des Louvre würden verstärkt, das sehe ein Projekt zur Modernisierung des Museums bereits vor.
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