In Brand-Nagelberg im Bezirk Gmünd (NÖ) ist am Samstagnachmittag ein Segelflieger mitten in ein Siedlungsgebiet abgestürzt. Bei dem Unglück ist ein 63-jähriger Pilot aus Tschechien ums Leben gekommen sein. Ein Augenzeuge schildert die dramatischen Sekunden vor dem Absturz.
Das Kleinflugzeug, das aus Tschechien gekommen sein soll, ist aus noch unbekannter Ursache auf eine Straße gekracht, die Trümmer waren viele Meter weit im dicht bebauten Siedlungsgebiet verstreut. Anrainer oder Passanten sollen aber zum Glück nicht verletzt worden sein.
70 Meter Sperrzone
Der Einsatz vor Ort gestaltet sich schwierig. Weil der mit einer Sprengkapsel versehene Rettungsschirm des Flugzeugs nicht gezündet hat, konnten die Einsatzkräfte aus Sicherheitsgründen vorerst noch nicht direkt zum Unfallwrack vordringen. Der Entminungsdienst war auf dem Weg. Derweil wurde eine Sperrzone von 70 Metern errichtet.
Augenzeuge des Unglücks war geschäftsführender Gemeinderat Stefan Möslinger, der in der betroffenen Siedlung wohnt. „Wir sind auf der Terrasse gesessen, als wir ein ganz merkwürdiges Geräusch gehört haben. Es klang wie die Plane von einem Lkw im Wind“, erzählt der Kommunalpolitiker. Zusammen mit seiner Frau ist er dann Richtung Straße gelaufen, um dem Lärm auf den Grund zu gehen. „Da haben wir den Flieger gesehen, wie er 25 Meter über den Häusern geflogen ist. Wir dachten uns nur: Hoffentlich passiert da nichts.“
Plötzlich flog ein Flieger 25 Meter über den Häusern. Wir dachten uns nur: Hoffentlich passiert da nichts. Dann machte es auch schon ein lautes Geräusch.
Anrainer Stefan Möslinger
Ein Riesenglück im Unglück
Kurze Zeit später ist das Kleinflugzeug aus seinem Sichtfeld verschwunden, danach ein lautes Geräusch. 250 Meter von Möslingers Haus ist der Flieger auf der Straße zerschellt. „Meine Frau hat den Notruf gewählt, mehrere Nachbarn waren gleich vor Ort“, so Möslinger. Für die Bewohner ging der Unfall noch einmal gut aus. „Es ist ein Riesenglück, dass hier nicht mehr passiert ist. Ich glaube, ein Gartenzaun wurde etwas beschädigt, sonst dürfte sich der Sachschaden in Grenzen halten“, berichtet er.
Es handelt sich dabei um die bereits dritte Flugzeugtragödie binnen weniger Monate in Niederösterreich. Wie berichtet, kamen bei Abstürzen am Predigtstuhl bei Groß-Siegharts im Bezirk Waidhofen an der Thaya und am Flugplatz Völtendorf bei St. Pölten zwei äußerst erfahrene Piloten ums Leben.
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