Flughafen-Attentat
Sechs Jahre Haft für “Rollstuhl-Bomber” von Peking
Laut dem Richter handelte es sich um eine vorsätzliche Tat, als der 33-Jährige das Gemisch aus Schwarzpulver und Feuerwerkskörpern zündete. Zuvor hatten Mitglieder des Flughafenpersonals Ji daran gehindert, Flugzettel in Terminal 3 des Flughafens zu verteilen.
Anwalt: "Gericht hat nie versucht, Fakten zu klären"
"Dieses Urteil ist fragwürdig. Es war nie die Intention meines Mandanten, den Flughafen zu sprengen oder sich das Leben zu nehmen. Das Gericht hat aber nie versucht, die Fakten zu klären", meinte Liu Xiaoyuan, der Anwalt des 33-Jährigen. Nun hat der Anwalt zehn Tage Zeit, gegen das Urteil zu berufen.
Weinender Vater: "Das ist Unrecht"
Jis Vater sank nach dem Urteilsspruch zu Boden und weinte. "Das ist Unrecht!", klagte Ji Darong (Bild 2) gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir akzeptieren das nicht", gab sich der Bruder des Rollstuhlfahrers kämpferisch.
Demonstrantin: "Er hatte keine andere Wahl"
Außerhalb des Gerichtsgebäudes verfolgten Dutzende Demonstranten den Prozess und taten lautstark ihren Unmut über das gefällte Urteil kund. "Er hat das nur getan, weil er keine Alternative hatte. Er konnte über seine Unterschriftensammlungen keinen Erfolg in seinem Fall erreichen", zeigte Zhao Min, eine der Unterstützerinnen Jis, durchaus Verständnis für die Tat des Rollstuhlfahrers.
"Symbol für das Fehlen eines gerechten Rechtssystems"
Die Verzweiflungstat des 33-Jährigen hatte in China eine breite Debatte über die offensichtlichen Fehler im chinesischen Justizsystem ausgelöst. "Dieser Fall zeigt, wie ineffektiv das System ist. All diese Fälle gelten als Symbol für Chinas Unvermögen, ein gerechtes Rechtssystem aufzubauen", meinte Jis Anwalt damals.
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