Nach Hausarrest

Pakistan: Ex-Präsident Musharraf auf Kaution frei

Ausland
09.10.2013 18:30
Der frühere pakistanische Machthaber Pervez Musharraf ist nach knapp sechs Monaten Hausarrest wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der Oberste Gerichtshof des Landes entschied am Mittwoch, dass der 70-Jährige in einem dritten Gerichtsverfahren auf Kaution freigelassen werde, nachdem zuvor die gleiche Entscheidung schon in zwei anderen Fällen getroffen worden war. Ein Anwalt Musharrafs sagte, sein Mandant sei nun "ein freier Mann".

Musharraf stand seit April wegen mehrerer Gerichtsverfahren unter Hausarrest. In seinem großzügigen Anwesen in einem Vorort der Hauptstadt Islamabad wurde er von rund 300 Polizisten, Soldaten und Spezialkräften bewacht, da ihn unter anderem die radikalislamischen Taliban mit dem Tode bedrohen. Am Mittwoch blieben die umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen zunächst unverändert.

Die nunmehrige Entscheidung des Obersten Gerichtshofs bezog sich auf ein Verfahren wegen des Todes des Rebellenführers Akbar Bugti im Jahr 2006. Musharraf war Präsident, als Bugti bei einem Armeeeinsatz starb.

Ermittlungen gegen Musharraf auch im Mordfall Bhutto
Daneben laufen gegen Musharraf Verfahren wegen des Mordes an der früheren Premierministerin Benazir Bhutto im Dezember 2007 (siehe Story in der Infobox) und wegen Ausrufens des Notstands im gleichen Jahr. Kürzlich wurden zudem polizeiliche Ermittlungen gegen den ehemaligen Machthaber wegen Mordes an dem radikalen Geistlichen Abdul Rashid Ghazi im Juli 2007 eingeleitet.

Musharraf-Sprecher: "Falsche und erfundene Vorwürfe"
Musharrafs Sprecher Raza Bokhari sagte, der 70-Jährige werde sich vor Gericht weiter wehren, denn es handle sich um "falsche, konstruierte und erfundene Vorwürfe". Die Kaution betrug laut seinen Angaben knapp 14.000 Euro.

Der Anwalt des Ex-Generals erklärte, er wisse nicht über die unmittelbaren Pläne seines Mandanten Bescheid. Dieser sei aber ein "freier Mann" und könne sich frei bewegen. "Wenn er möchte, kann er nach Dubai fliegen und seine 90-jährige Mutter sehen", so der Verteidiger.

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