Brief liefert Klarheit

Papst Benedikt: Neue Details zu Rücktritt enthüllt

Ausland
08.08.2025 16:15

2013 wurden Verschwörungstheorien rund um den Rücktritt von Papst Benedikt laut: Es wurde spekuliert, der gebürtige Bayer sei nie wirklich zurückgetreten. Ein Brief lieferte jetzt Klarheit.

Ein bisher unbekannter Brief von Papst Benedikt XVI. (gestorben 2022) liefert neue Einblicke in seinen Rücktritt vor zwölf Jahren: Das Schreiben aus dem Jahr 2014 wurde erst jetzt veröffentlicht und enthält klare Aussagen des emeritierten Papstes zu Gerüchten rund um seinen viel diskutierten Amtsverzicht im Februar 2013, wie Kathpress meldet.

Papst im Ruhestand wies Spekulationen zurück
In dem Brief weist der emeritierte Papst entschieden Spekulationen zurück, wonach er nie wirklich zurückgetreten oder als eine Art „Gegenpapst“ weiterhin im Amt geblieben sei. Solche Vorstellungen seien „absurd“ und widersprächen der „klaren dogmatisch-kanonischen Lehre“ der Kirche. Wer das Gegenteil behaupte, sei „weder wirklicher Historiker noch wirklicher Theologe“. Auch Warnungen vor einem schleichenden Schisma (Kirchenspaltung) bezeichnet der ehemalige Papst in dem Brief als unbegründet.

„Emotionale Phase beendet“
Auslöser für das Schreiben war ein Brief des italienischen Theologen Nicola Bux. Dieser hatte ein Jahr nach dem Rücktritt des Papstes eine Reihe von kirchenrechtlichen, theologischen und praktischen Fragen zusammengefasst und Benedikt XVI. um Klärung gebeten. Bux veröffentlichte den Briefwechsel nun in seinem Buch „Realität und Utopie in der Kirche“ – bewusst erst nach dem Tod von Papst Franziskus. Aus seiner Sicht sei „die emotionale Phase, die mit dem Rücktritt von Benedikt XVI. begann“, jetzt beendet.

Verschwörungstheorien rund um den Vatikan
Während der Amtszeit von Papst Franziskus (2013-2025) wurde in Italien immer wieder die Rechtmäßigkeit seines Pontifikats infrage gestellt – vor allem von konservativen und traditionalistischen Gruppen. Einige dieser Stimmen behaupten, Benedikt XVI. sei 2013 nicht freiwillig zurückgetreten, sondern unter Druck gesetzt oder an der Ausübung seines Amtes gehindert worden.

Demnach sei das Papstamt nicht wirklich frei gewesen – und Franziskus somit kein legitimes Oberhaupt. Einer der bekanntesten Vertreter dieser Verschwörungserzählung ist der italienische Publizist Andrea Cionci. Er stellte seine These 2022 in dem Buch „Der Ratzinger-Code“ ausführlich dar.

Benedikt XVI., mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger, war von 2005 bis 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche. Er starb am 31. Dezember 2022 im Vatikan.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt