In Auslieferungshaft

Türkischer Terrorist von Cobra in NÖ festgenommen

Österreich
18.07.2013 11:55
Die österreichische Polizei hat einen mutmaßlichen türkischen Links-Terroristen verhaftet. Der Verdächtige steht auf der Fahndungsliste der deutschen Behörden. Der 32-jährige Özkan A. wurde bei einem Cobra-Einsatz im niederösterreichischen Gablitz festgenommen, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck, am Donnerstag.

Bei der Festnahme handelt sich um die Fortsetzung einer Polizeiaktion, die - wie berichtet - bereits Ende Juni zur Verhaftung des 39-jährigen Yusuf T. in Wien geführt hatte. Damals wurden sechs Wohnungen in Wien und Niederösterreich durchsucht, auch jene von Özkan A. Die Beamten trafen ihn damals aber nicht dort an, erläuterte Grundböck.

Beim zweiten Versuch konnte der Terrorverdächtige nun festgenommen werden. Die beiden mutmaßlichen Angehörigen der linksextremistischen Vereinigung "Revolutionäre Volksbefreiungspartei/-front" (DHKP-C) sitzen nun in Wien in Auslieferungshaft, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nina Bussek, am Donnerstag bestätigte.

Verdächtige gehörten Führungskadern an
Die Polizeieinsätze fanden aufgrund eines deutschen Rechtshilfe-Ersuchens statt. Yusuf T. und Özkan A. wurden nämlich von der deutschen Generalbundesanwaltschaft per Haftbefehl gesucht. Yusuf T. soll nach Angaben der deutschen Justiz eine hochrangige Position in der Führung der DHKP-C innegehabt haben und sich insbesondere um die Beschaffung finanzieller Mittel und ihre Weiterleitung an Vereinigung gekümmert haben.

Die Razzia am 26. Juni war Teil einer konzertierten Aktion der deutschen, niederländischen und österreichischen Behörden gegen Angehörige der DHKP-C, die für die Errichtung eines marxistisch-leninistischen Systems in der Türkei kämpft. In Deutschland wurden damals Dutzende Wohnungen und Vereinsräumlichkeiten durchsucht und vier türkische Staatsbürger, zwei Frauen und zwei Männer, festgenommen.

Terror durch Selbstmordattentäter
Die DHKP-C wurde im Jahr 1994 gegründet. Sie wird für eine Vielzahl von Brand- und Sprengstoffanschlägen in der Türkei verantwortlich gemacht. Seit dem Jahr 2001 setzte sie nach Angaben der deutschen Generalbundesanwaltschaft wiederholt auch Selbstmordattentäter ein.

Der jüngste schwere Anschlag der Terrororganisation fand im Februar statt (siehe Infobox). Bei einem Sprengstoffanschlag auf die US-Botschaft in Ankara wurden der Attentäter selbst und ein Wachmann getötet sowie drei weitere Menschen verletzt.

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