Bereits seit mehreren Monaten wurde gegen die Bande wegen Verdachts der gewerbsmäßigen Schlepperei ermittelt. Am Dienstag konnte bei mehreren Hausdurchsuchungen dann umfassendes Beweismaterial sichergestellt werden.
Die Verdächtigen sollen sich laut Christoph Hundertpfund, stellvertretender Leiter des Tiroler Landeskriminalamts, einer ganz besonderen Strategie bedient haben: So sorgten die mutmaßlichen Schlepper - deren Drahtzieherin eine 36-jähriger Österreicherin war - dafür, dass die ausschließlich muslimischen Geschleppten in Österreich katholische Glaubenskurse absolvierten.
Religiöse Verfolgung als Asylgrund
Dadurch sei ermöglicht worden, dass die Iraner zum christlichen Glauben konvertieren konnten. Durch die Kurse konnten sich die Geschleppten so viele Kenntnisse aneignen, dass sie bei Überprüfungen durch die Behörden ihre neue Religionszugehörigkeit auch glaubhaft machen konnten, erklärte Hundertpfund gegenüber ORF Tirol.
Die meisten Geschleppten hätten dann nach der Stellung von Asylanträgen einen positiven Asylbescheid bekommen. Bei einigen sei das Verfahren noch nicht abgeschlossen. Im Iran steht auf den Übertritt vom Islam zum Christentum die Todesstrafe. Religiöse Verfolgung sei wiederum ein Asylgrund, so Hundertpfund.
Hauptverdächtige in U-Haft
Die 36-jährige Hauptverdächtige, bei der zudem 30.000 Euro gefunden wurden, befindet sich in Untersuchungshaft. Die übrigen Bandenmitglieder - zwei österreichische Staatsbürger mit iranischem Hintergrund und drei iranische Staatsbürger - wurden auf freiem Fuß angezeigt. Bis auf die Hauptverdächtige seien alle geständig.
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