Mayrhubers Wahl war das schwächste Ergebnis aller zehn vorgeschlagenen Vertreter der Anteilseigner. Er erzielte damit auch ein deutlich schwächeres Ergebnis als sein Vorgänger Jürgen Weber, der vor fünf Jahren auf 81,1 Prozent gekommen war. In der Kölner Lanxess-Arena hatte zuvor die gesamte Lufthansa-Spitze ihrem Haus-Kandidaten demonstrativ den Rücken gestärkt. Sowohl Unternehmenschef Christoph Franz als auch der scheidende Aufsichtsratschef Weber lobten Mayrhuber als bestmöglichen Kandidaten.
Mit Mayrhuber wurde auch der frühere Lufthansa-Finanzvorstand Karl-Ludwig Kley als neuer Vertreter der Anteilseigner in den 20-köpfigen Aufsichtsrat gewählt. Traditionell stellt die Kapitalseite den Vorsitzenden, während für das Vize-Amt die Verdi-Gewerkschafterin Christine Behle vorgesehen war. Sie war von den Arbeitnehmern für Verdi-Chef Frank Bsirske in das Gremium gewählt worden.
Lufthansa will nicht schuld an Verwirrspiel sein
Das Unternehmen habe die Verwirrungen um Mayrhubers Kandidatur nicht zu verantworten, sagte Jürgen Weber auf seiner letzten Hauptversammlung als Aufsichtsratschef. Der künftige Ehrenvorsitzende griff ohne Namensnennung die US-Beratungsgesellschaft Institutional Shareholder Services an, die Mayrhuber aus unternehmensrechtlichen Gründen abgelehnt hatte.
"Wir haben große Anstrengungen unternehmen müssen, um rein formalistische Kriterien einer blinden Corporate Governance-Auslegung durch ein trotziges Beratungsunternehmen wieder ins rechte Licht zu rücken", sagte Weber. Es sei bedauerlich, dass fremde Unternehmensführungsmuster als bindend angesehen würden und Schaden anrichten könnten.
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