Ein Mopedunfall auf einer Straße in Niederösterreich vor den Toren Wiens: Ein vorbeikommender Autofahrer wählt auf seinem Handy 144 und landet bei der Leitstelle der Wiener Rettung. "Zuerst war ich perplex und wollte auflegen. Doch die Mitarbeiter der Rettung haben den Unfall aufgenommen und es ist rasch Hilfe gekommen", schildert ein Leser.
In einem anderen Fall lief die "grenzüberschreitende Hilfe" leider nicht reibungslos ab. Eine Anruferin legte entnervt auf, weil ihr Notruf im falschen Einsatzgebiet gelandet war. Sie wählte daraufhin - wie vor allem im ländlichen Bereich nach wie vor üblich - die örtliche Rettungsstelle, die aber gerade keinen Rettungswagen zur Verfügung hatte. Rascher und effizienter kann also nur geholfen werden, wenn bei einem medizinischen Notfall die 144 gewählt wird. Denn nur die zentralen Leitstellen haben den Überblick, wo welche Rettungsmittel zur Verfügung stehen, und können diese umgehend alarmieren.
Hilfe kommt auch im "falschen" Bundesland
Rund sieben Notrufe pro Tag landen durchschnittlich sowohl in Wien als auch in Niederösterreich im falschen Bundesland. Schuld daran sind die Überreichweiten der Handysender. So gelangt ein Anruf womöglich ins falsche Ortsnetz, vor allem in den Grenzgebieten zwischen den Bundesländern.
Dass man bei einem medizinischen Notfall trotzdem immer 144 wählen sollte, erklären Rainer Gottwald, Leiter der Wiener Berufsrettung, und Christof Chwojka, Geschäftsführer von Notruf 144 Niederösterreich, bei einem Lokalaugenschein so: "Unsere Leitstellen haben ein standardisiertes Abfragesystem. Die Mitarbeiter nehmen einen Notruf in jedem Fall auf, auch wenn er ein anderes Einsatzgebiet betrifft. Die Daten werden per Knopfdruck elektronisch weitergeleitet, sodass die zuständige Leitstelle ohne Verzögerung angemessen reagieren kann."
Der Anrufer bekommt also normalerweise von der Weiteralarmierung im Hintergrund nichts mit. Er oder sie kann sich darauf verlassen, dass Hilfe, sprich ein Rettungswagen, losgeschickt wird. Auch die richtigen Anweisungen erhält der anrufende Ersthelfer in jedem Fall, unabhängig davon, ob er bei der "richtigen" Leitstelle gelandet ist.
Zusammenarbeit in allen Bundesländern
Diese Zusammenarbeit funktioniert in ganz Österreich zwischen allen Bundesländern und nicht nur zwischen Wien und Niederösterreich, immer öfter sogar länderübergreifend mit dem benachbarten Ausland.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.