Massaker in Kandahar

Bales kommt vor Kriegsgericht – Todesstrafe droht

Ausland
20.12.2012 11:15
Der US-Unteroffizier Robert Bales (links im Bild) wird, wie von Militäranklägern gefordert, vor ein Kriegsgericht gestellt. Die US-Armee teilte am Mittwoch mit, die Staatsanwaltschaft sei autorisiert, in einem Prozess die Höchststrafe zu fordern, dem 39-Jährigen droht damit die Todesstrafe. Wann der Prozess beginnt, ist noch unklar. Bales soll im März sein Lager in Südafghanistan verlassen und 16 Zivilisten erschossen haben.

Bales soll in der Nacht des 11. März zweimal aus seinem Lager in der Provinz Kandahar zu Massakern in umliegenden Dörfern im Distrikt Panjwai aufgebrochen sein. Unter den Toten und Verletzten waren viele Frauen und Kinder. Einige der Leichen soll Bales angezündet haben.

Verschiedene Medien berichteten über mögliche Motive. So habe Bales am Vortag mit ansehen müssen, wie einem Freund bei einer Explosion das Bein weggerissen wurde. Dass Alkohol im Spiel gewesen sein könnte, spekulierte die "New York Times", die auch mögliche Eheprobleme meldete.

Seine Ehefrau ebenso wie andere Angehörige haben jedoch wiederholt die Unschuld des 39-Jährigen beteuert. Laut "Washington Post" war Bales über seinen vierten Auslandseinsatz nicht begeistert, er soll zuvor ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten und einen Teil des Fußes verloren haben.

Das US-Militär hat sich nach einer Anhörung im November zur Frage, ob die Beweise für einen Prozess ausreichen, zum nunmehrigen Vorgehen entschieden. Dort hatte es eine Diskussion über die Schuldfähigkeit des Feldwebels gegeben: Die Staatsanwaltschaft betonte, der 39-Jährige habe die Tat "mit klarem Verstand" begangen. Bales' Anwälte hingegen behaupteten, er leide aufgrund der zuvor erlittenen Kopfverletzungen unter dem posttraumatischen Stresssyndrom.

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