Griechen-Plan

Schuldenrückkauf soll 30 Milliarden Euro bringen

Wirtschaft
03.12.2012 16:35
Der wichtigste Teil des neuen Griechen-Rettungspakets ist am Montag gestartet: Athen bietet Privaten an, Anleihen um bis zu 40 Prozent des ursprünglichen Wertes zurückzukaufen. Zehn Milliarden Euro stehen dafür zur Verfügung. Bei einem Erfolg der Aktion kann das Land seine Staatsschulden um 30 Milliarden Euro reduzieren.

Griechische Anleihen mit längeren Laufzeiten sind an den Börsen derzeit nur mehr 30 bis 40 Prozent wert. Da allgemein erwartet wird, dass es in einigen Jahren sowieso zu einem neuerlichen "Schuldenschnitt" kommt, macht man Investoren das Angebot, gleich auf Geld zu verzichten, dafür aber das Risiko loszuwerden. Das Angebot läuft bis Freitag.

Die Idee aus Sicht der Athener Regierung: Wenn Griechenland die Schulden jetzt zurückkauft, kommt das Land damit billiger davon, als wenn es die Kredite am Ende der Laufzeit komplett zurückzahlt. Ein Erfolg des Schuldenrückkaufs gilt als Voraussetzung dafür, dass die internationalen Geldgeber weitere Hilfen umsetzen.

Kurse der Anleihen gestiegen
Privatanleger halten griechische Staatsanleihen mit einem Volumen von 62 Milliarden Euro, mehr als die Hälfte davon im Ausland. Die Kurse der Anleihen stiegen nach Bekanntgabe der Rückkaufaktion erstmals seit Langem an. Nun befürchtet man, dass z.B. Hedgefonds (manche haben die Anleihen zu noch niedrigeren Kursen gekauft) lieber zuwarten, weil sie später noch mehr Geld bekommen können.

Indessen geht die Talfahrt der griechischen Wirtschaft weiter. Für 2013 wird mit einem weiteren Schrumpfen des BIP um vier bis 4,5 Prozent gerechnet. Seit Ausbruch der Krise gab es bereits einen Rückgang um 20 Prozent, die Bevölkerung leidet unter dem fünften Rezessionsjahr in Folge. Die Arbeitslosigkeit liegt über 25 Prozent. Einziges Plus: Wegen der harten Sparmaßnahmen ist Griechenlands Wirtschaft wieder wettbewerbsfähiger geworden.

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