Gesetz unterzeichnet

Louisiana: Abtreibungspille „gefährliche Substanz“

Im US-Bundesstaat Louisiana werden zwei verschiedene Abtreibungspillen als „kontrolliert gefährliche Substanz“ eingestuft. Damit fallen sie unter ein strengeres Arzneigesetz. Menschen, die sich Medikamente dieser Kategorie ohne ein gültiges Rezept beschaffen, drohen hohe Geld- und Gefängnisstrafen.

Schwangere Frauen, die sich das Medikament holen, sollen nicht haftbar gemacht werden. Betroffen wären hingegen beispielsweise Angehörige, die ihnen dabei helfen, das Medikament zu erstehen. Der Einsatz von Mifepristone und Misopristol ist bereits jetzt nur in seltenen Fällen erlaubt. Dafür muss entweder das Leben der Schwangeren gefährdet oder der Fötus nicht überlebensfähig sein. Bei einer Vergewaltigung oder Inzest sind Schwangerschaftsabbrüche in dem US-Bundesstaat illegal.

In Louisiana ist die Abtreibungspille nur in wenigen Fällen legal. 

(Bild: AFP)

Selbe Kategorie wie Valium
In die Kategorie „kontrolliert gefährliche Substanz“, die ab 1. Oktober für Mifepristone und Misopristol gilt, fallen auch Arzneimittel wie Valium und Xanax. Valium wird zum Beispiel bei Epilepsie eingesetzt, um Anfälle zu lindern. Xanax ist ein starkes Medikament, das unter anderem bei Angst- und Panikstörungen helfen soll.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA stuft Mifepristone als zuverlässig ein. Üblicherweise wird es mit Misoprostol für den Schwangerschaftsabbruch eingesetzt. Mifepristone wird bei mehr als 60 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche in den USA verwendet, über Grenzen von Bundesstaaten hinweg per Post verschickt und kann zu Hause eingenommen werden.

In Österreich seit 1999 zugelassen
In Österreich heißt das Medikament mit dem Wirkstoff Mifegyne und ist seit 1999 zugelassen. In den USA können die einzelnen Bundesstaaten die Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch selbst regeln. Vor knapp zwei Jahren wurde das landesweite Recht gekippt.