Militär-Muskelspiele

US-Flugzeugträger unterwegs zu umstrittenen Inseln

Ausland
20.10.2012 16:15
Vor dem Hintergrund des aktuellen Territorialstreits zwischen China und anderen asiatischen Staaten haben die USA den atomar betriebenen Flugzeugträger "USS George Washington" (Bild) ins Südchinesische Meer entsandt. Die Mission des Kriegsschiffes ist auch als Machtdemonstration Washingtons gegenüber Peking zu verstehen. China ist derzeit wegen der Zugehörigkeit einiger Inseln in der Region in Streitigkeiten mit Japan, Vietnam, den Philippinen und anderen Ländern verstrickt.

Derzeit haben militärische Muskelspiele in Form von Manövern und Übungen Hochsaison in der Asien-Pazifik-Region. Tonangebend waren bisher vor allem Japan und China, deren Disput um eine unbewohnte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer seit September wieder aufgeflammt war - erst am Freitag hielt die chinesische Marine ein Manöver in der Nähe der Inseln ab.

Region mit zunehmender Bedeutung für USA
Nun wollen auch die Amerikaner ihre Präsenz in der Region stärken und den chinesischen Einfluss zurückdrängen. Die Regierung in Washington schmiedet seit geraumer Zeit wirtschaftliche und militärische Bündnisse mit kleineren Staaten in der Region, die darin einen Schutz vor der wachsenden Macht der chinesischen Wirtschaft sowie der Marine Pekings sehen.

US-Verteidigungsminister Leon Panetta begründete den Strategiewandel einerseits mit der "wachsenden Bedeutung" der Region für die amerikanische Ökonomie und andererseits mit der Bedrohung der Sicherheit durch neue Mächte - eine mehr oder weniger deutliche Anspielung auf die Chinesen.

Japan sagt gemeinsame Übung mit Amerikanern ab
Aber auch besänftigenden Töne werden angeschlagen. So rückte laut der japanischen Nachrichtenagentur Jiji Press die Regierung in Tokio vom Vorhaben ab, eine gemeinsame Übung mit den Amerikanern im November abzuhalten, um China nicht unnötig zu verärgern.

Bei der Übung hätte die Rückeroberung einer von fremden Invasoren besetzten Insel simuliert werden sollen. Dass es sich hierbei um eine Vorbereitung auf einen möglichen bewaffneten Konflikt mit China um die umstrittene Inselgruppe Diaoyu bzw. Senkaku (je nach chinesischer oder japanischer Lesart) gehandelt hätte, liegt auf der Hand.

Rohstoffe als Hintergrund des Disputs
Die von Japan verwaltete unbewohnte Inselgruppe liegt strategisch günstig, und es werden größere Erdöl- und Erdgasvorkommen auf dem Meeresgrund vermutet. Vier der fünf Inseln, die auch von Taiwan beansprucht werden, waren bislang in japanischem Privatbesitz, eine gehört der Stadt Tokio.

Die japanische Regierung kaufte im September drei der Inseln, woraufhin es zu diplomatischen Protesten aus Peking und teilweise gewaltsamen Demonstrationen in China kam. Bei den Protesten wurden auch japanische Restaurants, Geschäfte und Autos demoliert, zudem wurde zum Boykott japanischer Produkte aufgerufen.

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