„Krone“-Kommentar

Abnutzungskrieg  statt Blitzkrieg

Kolumnen
16.05.2024 11:00

Wenn Zar Wladimir nun seinen Kriegsminister austauscht und statt eines Generals einen Wirtschaftsfachmann beruft, wird dies von den Kreml-Auguren als Indiz dafür gewertet, dass die Russen im Ukraine-Krieg künftig verstärkt auf materielle Überlegenheit und Abnützung setzen und weniger auf militärische Vorstöße.

EINERSEITS wissen wir, dass Russland längst konsequent auf Kriegswirtschaft umgestellt hat und damit auf seine Überlegenheit an Ressourcen setzt. Überdies verfügt es mit seinen Verbündeten China, dem Iran und Nordkorea über unbeschränkten Nachschub, während die Ukraine vom Westen mit Kriegsmaterial zunehmend zögerlich versorgt wird.

ANDERERSEITS hat Wladimir Putin seine Wunschvorstellung des Ukraine-Kriegs damit wohl grundlegend revidieren müssen. Wenn er zuerst an einen Blumenkrieg dachte, wie es etwa der deutsche Einmarsch in Österreich im März 1938 war, und danach wahrscheinlich an einen Blitzkrieg, wie ihn Hitlerdeutschland im Sommer 1941 auf dem Gebiet der Ukraine führte, muss er sich nun mit der Horrorvorstellung eines Stellungs- und Grabenkrieges, eben eines Abnützungs-Krieges, wie er im Ersten Weltkrieg vor Verdun tobte, abfinden.

Und im besten Fall wird es für Putin wohl ein eingefrorener Krieg werden, wie er seit Jahrzehnten zwischen Nord- und Südkorea stattfindet. Einen triumphalen militärischen Sieg wird ihm der Westen nämlich einfach nicht gönnen können.

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