Die wegen heftiger Vorwürfe aus dem privaten Umfeld in Bedrängnis geratene Grünen-Spitzenkandidatin Lena Schilling erhält von der politischen Konkurrenz Schützenhilfe. Nachdem die 23-Jährige in der Vorwoche von FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky als Opfer einer „politischen Hexenküche“ bezeichnet wurde und er die SPÖ dahinter vermutet hatte, hat nun auch ÖVP-Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm Schilling in Schutz genommen – zumindest indirekt.
„Das Wichtigste in der Politik ist, wenn man sachlich über inhaltliche Themen diskutieren kann. Das erwarte ich mir auch“, beantwortete Plakolm am Montag in Brüssel die Frage, ob sie in der Causa „Züge einer gewissen Jugendfeindlichkeit“ orte. Sie nannte Schilling aber nicht namentlich.
„Dafür weiterkämpfen, was man umsetzen möchte“
„Was in meinen Augen nichts verloren hat, sind persönliche Hintergründe, die in Wahrheit nur auf ein Geschlecht oder ein Alter reduziert werden“, stellte die ÖVP-Politikerin klar. Es sei schwierig, wenn man in solchen Zeiten persönlich angegriffen werde, meinte die Jugendstaatssekretärin auf die Frage nach einem Rat für Schilling.
„Das Wichtigste ist, dass man sich immer auf die Inhalte fokussiert und dafür weiterkämpft, was man umsetzten möchte.“
Ob Schilling noch glaubwürdig sei, müssten ihre Anhängerinnen und Anhänger entscheiden, sagt Plakolm. Zuletzt waren allerdings sogar in der FPÖ Stimmen laut geworden, die sich mit der jüngen Grünen solidarisierten.
Neue Vorwürfe
Die 23-jährige Lena Schilling steht seit Tagen unter Dauerbeschuss, weil sie es, zumindest laut „Standard“-Recherchen, Unwahrheiten verbreite und daher für eine EU-Spitzenkandidatur nicht qualifiziert sei. Zuletzt waren neue Vorwürfe veröffentlicht worden, Privatfehden aller Art wurden dabei an die Öffentlichkeit gebracht – so soll sie auch einem Spitzenpolitiker (eines Mitbewerbers) häusliche Gewalt attestiert haben.
Auch gibt es mittlerweile eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft – eingebracht von einem Jus-Studenten aus Graz ...
„Organisierte Kampagne“
Quasi eine kleine „Sonderkommission Schilling“ war bekanntlich im „Standard“ eingerichtet worden, um mit 50 Personen aus Schillings Umfeld ihr „Psychogramm“ zu erstellen. Über die Hintergründe kann nur spekuliert werden. Die Grünen sehen darin jedenfalls eine „organisierte Kampagne“. Diese sei laut Klubchefin Sigrid Maurer (angeblich selbst von Schilling verunglimpft) direkt gegen junge Frauen gerichtet.
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