Protest in Charkiw

Timoschenko harrte 40 Stunden auf dem Fußboden aus

Ausland
02.10.2012 08:11
Die inhaftierte ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko hat sich aus Protest gegen ein Besuchsverbot mehr als 40 Stunden lang auf den Fußboden gelegt. Die frühere Regierungschefin habe von Freitagnachmittag bis Sonntagmittag in dieser Stellung ausgeharrt und somit ihren Unmut darüber kundgetan, dass einige Oppositionelle sie nicht im Krankenhaus besuchen durften, sagte ihr Anwalt Olexandr Plachotniuk am Montag. Während der Protestaktion habe Timoschenko außerdem nichts gegessen.

Durch das lange Liegen habe sich Timoschenkos Gesundheitszustand "ernsthaft verschlechtert", so Plachotniuk. Die 51-jährige Oppositionsführerin sitzt derzeit wegen Amtsmissbrauchs während ihrer Zeit als Ministerpräsidentin eine siebenjährige Gefängnisstrafe ab. Das Urteil ist nach ihrer eigenen Meinung und nach Auffassung internationaler Beobachter politisch motiviert. Seit Mai wird Timoschenko wegen eines Bandscheibenvorfalls im Krankenhaus im ostukrainischen Charkiw behandelt. Nachdem die Gefängnisverwaltung am Freitag den Besuch von drei Oppositionellen bei Timoschenko verboten hatte, gab sie am Sonntag schließlich nach und sprach von einer Ausnahme-Erlaubnis.

Die Justizverwaltung hatte am Samstag ein Video veröffentlicht, auf dem zu sehen ist, wie Timoschenko energisch ihr Recht auf den Empfang von Besuchern vertritt. Dabei legt die Kameraführung nahe, dass der Betrachter vor allem den Eindruck gewinnen soll, Timoschenko sei nicht so krank, wie sie selbst sagt. Die Ex-Regierungschefin schlägt immer wieder mit den Absätzen ihrer Schuhe gegen eine Tür. Sie sitzt die meiste Zeit auf einem Rollator, zeitweise steht sie aber auch.

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