1200 km hinter Front

Ukraine greift Drohnenfabrik tief in Russland an

Ukraine-Krieg
02.04.2024 17:26

Die Ukraine hat eine russische Drohnenfabrik weit hinter der Frontlinie angegriffen. Zwei Drohnen seien nach russischen Angaben am Dienstag in der Stadt Jelabuga in der Teilrepublik Tatarstan explodiert. Sie hätten „erheblichen Schaden“ angerichtet, hieß es von ukrainischer Seite. Videos im Netz zeigten heftige Detonationen.

In Aufnahmen, die online kursieren, ist zu sehen, wie sich Menschen angesichts der Explosionen zu Boden werfen. Örtliche Behörden erklärten, dass die Drohnen dicht bei einem Studentenheim auftrafen. Nach ukrainischen Angaben werden in einer Sonderwirtschaftszone in Jelabuga Kampfdrohnen des iranischen Bautyps Shahed produziert. Die Studenten einer technischen Hochschule arbeiten in dieser Fabrik.

Raffinerie von Drohne getroffen
Auch die Öl-Raffinerie in der nahegelegenen Stadt Nischnekamsk – fast 1300 Kilometer hinter der Frontlinie – wurde Ziel eines ukrainischen Drohnenangriffs. Es sei eine der größten Raffinerien Russlands angegriffen worden, hieß es aus der Ukraine. Russland bestätigte den Angriff. Nach Angaben der Rettungsdienste wurden mindestens sieben Menschen verletzt.

Es habe aber keine ernsthaften Schäden gegeben, der „technologische Prozess“ der Unternehmen sei nicht gestört worden, teilte Rustam Minnichanow, Chef der Teilrepublik Tatarstan auf seinem Telegram-Kanal mi

In Nischnekamsk gibt es große Ölverarbeitungsanlagen des regionalen Ölkonzerns Tatneft. Von Reuters ausgewertete Videobilder des Angriffs auf die Raffinerie deuten darauf hin, dass ein Teil der Taneco-Raffinerie, die zu Tatneft gehört, getroffen wurde. Sie zählt zu den größten des Landes und kann täglich 340.000 Fass Treibstoff produzieren. Der getroffene Teil ist etwa für die Hälfte der Produktion verantwortlich.

Explosion bei der Raffiniere in Nischnekamsk, fast 1300 Kilometer von der Front in der Ukraine ...
Explosion bei der Raffiniere in Nischnekamsk, fast 1300 Kilometer von der Front in der Ukraine entfernt(Bild: OSINT)

Rubel sacke nach Attacke ab
Bei ihrer Abwehr des russischen Angriffskrieges greift die Ukraine seit mehreren Wochen systematisch russische Ölraffinerien mit Kampfdrohnen hoher Reichweite an. Die Republik Tatarstan ist hoch industrialisiert und liegt etwa 1000 Kilometer südöstlich von Moskau. Es ist ungewöhnlich, dass die Ukraine Ziele in dieser großen Entfernung angreift und trifft. Dies wirkte sich auch auf die Währung Russlands aus: Der Rubel gab nach der Nachricht der Attacke gegenüber dem Dollar nach.

Russland seinerseits hat nach Angaben der Ukraine in der Nacht erneut die Energieinfrastruktur des Landes angegriffen. Ziel der Drohnenattacken seien die Regionen Dnipropetrowsk und Kirowohrad gewesen, teilt das ukrainische Militärkommando Süd mit. In Kirowohrad habe es einen Einschlag gegeben. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Der ukrainische Generalstab erklärt unterdessen, in der Nacht seien neun von zehn russischen Drohnenangriffen abgewehrt worden.

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