Wie es das Gesetz der romantischen Komödie jedoch will, treten an einem Abend gleich zwei Männer in Andreas Leben: Auf der einen Seite der alte Schulschwarm, Lebemann und Macho Gregor, auf der anderen Seite Chris - liebenswert, Familienmensch und Menschenrechtsanwalt. Schnell ist Andrea hin- und hergerissen, der positive Schwangerschaftstest hilft bei der Entscheidung auch nur bedingt.
Wem das Personal von "Frisch gepresst" (Kinostart: 23. August) jetzt schon bekannt vorkommt, hat recht: Die deutsche Komödie nach dem Buch von Susanne Fröhlich lehnt sich stark an "Bridget Jones" an. Den reichen, arroganten Weltenbummler, der in Andrea dennoch die Frau seines Lebens erkennt, wird im Original noch von Hugh Grant verkörpert. Die "gute Seite" des Mannes, Chris, teilt sich mit der Vorlage die enge Familienverbundenheit, jede Menge Selbstgestricktes sowie den Anwaltsberuf in guter Sache. Sogar die Miederhose feiert einen kurzen Cameoauftritt.
Der einzige große Unterschied liegt im wachsenden Schwangerschaftsbauch, mit dem Andrea umso gefühlsbetonter durch Liebeswirren, finanzielle Probleme mit ihrem Geschäft und Diskussionen mit ihrer alles andere als fürsorgenden Mutter (hoch neurotisch: Sunnyi Melles) stolpert. Dabei lässt sie kaum ein Fettnäpfchen aus, gerne auch vor laufenden Kameras.
Auch der Rest der Belegschaft arbeitet hart an der Komödie: Die Kinder der besten Freundin verschlucken Eheringe und erleichtern sich vor verschlossenen Badezimmertüren, während sich der Couturier des Dessousgeschäfts als schlechtes Vatervorbild beweist. Für den Schmunzler zwischendurch sorgt Oliver Pocher als Autoscheiben waschender Landstreicher.
Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: Mit der Verfilmung von "Hanni und Nanni" legte Filmemacherin Christine Hartmann ihr Leinwanddebüt vor. Als Vorlage für ihren aktuellen Film diente ihr erneut eine Bestsellervorlage, in diesem Fall von Susanne Fröhlich ("Moppel-Ich"), in der sich nun Ulknudel Amft redlich abmüht, ihr (Liebes-)Leben auf die Reihe zu kriegen. Dass sie dabei recht plump im Revier von "Bridget Jones" wildert, ist schnell ausgemacht. Über derben Slapstick trösten jedoch herausragende Nebendarsteller hinweg, wie etwa Sunnyi Melles als besserwisserische, überkandidelte Frau Mama oder Sylvester Groth als einsilbiger Reizwäsche-Verkäufer. "Sex and the City" als tollpatschige Schmunzel-Posse.
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