Diesen Schönheitsfehler verziehen die Anleger dem Unternehmen jedoch. Insgesamt schnitt LinkedIn besser ab, als Analysten erwartet hatten. Nachbörslich schoss die Aktie um mehr als sieben Prozent auf gut 100 Dollar hoch. Beim Börsengang vor gut einem Jahr hatte LinkedIn die Papiere zu 45 Dollar das Stück ausgegeben. Schon am ersten Tag war die Aktie durch die Decke gegangen.
Was für ein Unterschied zu Facebook: Die im Mai zu 38 Dollar ausgegebenen Aktien des weltgrößten Online-Netzwerks fielen am Donnerstag zeitweise erstmals unter 20 Dollar. Am Ende des Tages gingen sie mit 20,04 Dollar aus dem Handel, ein Verlust von vier Prozent im Vergleich zum Vortrag. Das bedeutet: Ein Anleger der ersten Stunde hat inzwischen fast die Hälfte seines Einsatzes verloren.
Viele Einnahmequellen nützen LinkedIn
LinkedIn hat 175 Millionen Nutzer weltweit, die hier ihre beruflichen Kontakte pflegen. Bei Facebook sind es 955 Millionen Nutzer, die Kontakt zu ihren Freunden und Bekannten halten. Während Facebook sein Geld vor allem mit Werbeanzeigen und Spielen verdient, ist LinkedIn breiter aufgestellt mit Stellenanzeigen, Werbung, Premium-Mitgliedschaften und Diensten für Personalabteilungen von Unternehmen. Einer der größten Konkurrenten ist das deutsche Netzwerk Xing.
LinkedIn ist zwar wesentlich kleiner als Facebook, das allein im vergangenen Quartal 1,2 Milliarden Dollar Umsatz verbuchte. Allerdings waren auch Erwartungen und Börsenbewertung bei LinkedIn nie so hoch angesetzt.
Den Ausschlag für das schnelle Wachstum bei LinkedIn gab im vergangenen Quartal das Geschäft mit Personaldienstleistungen, das sich mit 121,6 Millionen Dollar im Jahresvergleich mehr als verdoppelt hat. Bei den Einnahmen aus Premium-Accounts gab es einen Sprung von gut 80 Prozent auf 43,5 Millionen Dollar.
Mehr Sicherheit nötig
Das Netzwerk war vor Kurzem Opfer eines Hackerangriffs geworden, bei dem Passwörter im Internet landeten. Nach Medienberichten könnten rund 6,5 Millionen Accounts betroffen gewesen sein. Im vergangenen Quartal habe die Aufklärung des Vorfalls bis zu einer Million Dollar gekostet, sagte Finanzchef Steve Sordello. Im laufenden Vierteljahr sollen zwei bis drei Millionen Dollar für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ausgegeben werden.
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