„Krone“-Kommentar

Weiße Fahne statt Kreml-Kreuzzug

Kolumnen
15.03.2024 20:00

Da hat sich Papst Franziskus dieser Tage doch glatt für Friedensverhandlungen zwischen Kiew und dem Kreml ausgesprochen. Seine Forderung nach „Mut zur weißen Fahne“ rief bei den unentwegten Kriegsbefürwortern sofort heftige Reaktionen hervor. Aus Kiew richtete man ihm aus, er sei ein „Kleingläubiger“, der den Aggressor unterstütze. Und aus der Brüsseler EU-Zentrale hörte man ebenso wie aus den diversen westlichen Staatskanzleien, dass man im Gegensatz zum Pontifex maximus nach wie vor die Meinung vertrete, dass Putin nicht gewinnen dürfe und man die Ukraine unterstützen werde, „solange es nötig“ sei.

Immer tödlichere Waffen
EINERSEITS ist klar, dass der Papst offenbar wenig von der These hält, dass Kiew einen Abwehrkampf für die europäischen Werte führe. Für Demokratie, obwohl Präsident Zelenskij Neuwahlen gerade auf den Nimmerleinstag verschoben hat. Für den Rechtsstaat, obwohl die Korruption in der Ukraine nach wie vor fröhliche Urständ feiert. Und natürlich für den Frieden, obwohl Kiew auf die Lieferung immer tödlicherer Waffen drängt.

ANDERERSEITS dürfte Papst Franziskus mit seiner Metapher der weißen Fahne sicher nicht die bedingungslose Kapitulation der Ukraine verlangt haben oder gar eine nachträgliche Legitimation des russischen Angriffskrieges, sondern nur Friedensverhandlungen. Was aber soll der Heilige Vater anderes verlangen als Frieden? Hätte er etwa zu einem Kreuzzug gegen Putins Russland aufrufen sollen?

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