Nach Cobra-Rangelei

„Die meisten Polizisten halten sich an Gesetze“

Bei einer Rangelei zwischen einem Cobra-Mann und einem Polizisten sollen die Fäuste geflogen sein.

(Bild: ©Rainer Fuhrmann - stock.adobe.com)

„Die meisten Polizisten halten sich an die Regeln!“ – Markus Mitlöhner, Richter der Disziplinarkommission der Exekutive in Weyregg erklärt, welche Strafen Beamten drohen, wenn sie sich Verfehlungen zuschulden kommen lassen. Ein Polizist aus dem Mondseeland soll mit einem Cobra-Mann gerangelt haben, als dieser seinen Sohn festnehmen wollte. 

„Der überwiegende Teil der Polizisten hält sich an die Gesetze. Wir sind für Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg zuständig, verhandeln im Durchschnitt 80 Fälle pro Jahr. Aber nicht nur von der Exekutive, sondern da gehören auch Justiz und Bildung dazu“, sagt Markus Mitlöhner, selbst Polizist und einziger hauptamtlicher Richter der Disziplinarkommission in Weyregg.

Ein Polizist (54) aus dem Mondseeland wird früher oder später mit Mitlöhner Bekanntschaft machen, denn dem Exekutivbeamten wird vorgeworfen, mit einem Cobra-Kollegen gerangelt zu haben, als das Einsatzkommando den wegen schweren Raubes verdächtigen Sohn (19) festnahm – wir berichteten.

Kein fixer Strafenkatalog
Wer als Beamter in Weyregg antanzen muss, sollte sich auf alles gefasst machen. Denn anders als beim Strafrecht gibt es keinen fixen Katalog, nach dem die Disziplinarvergehen geahndet werden. Der Strafrahmen ist jedenfalls vielfältig, reicht von einer kleinen Geldbuße bis zu fünf Brutto-Monatsgehältern. Die Höchststrafe ist allerdings noch bitterer, nämlich die Entlassung. Solcher Amtsverlust droht ab einer zwölfmonatigen bedingten Haftstrafe beziehungsweise ab sechs Monaten unbedingtem „Häfenurlaub“.

Die Jungen pfeifen oft gleich auf den Job
Allerdings ist die Angst der alten Hasen vor dieser Sanktion höher als jene der jungen Hüpfer, weiß Jurist Mitlöhner: „Inzwischen kommt es immer wieder vor, dass junge Beamte sich ein Disziplinarverfahren ersparen, in dem sie überhaupt kündigen und sich einen anderen Job suchen.“