Kritik an Skylink

“Wenn es brennt, gibt es keinen Fluchtweg”

Österreich
12.07.2012 17:01
Der neue Flughafenterminal "Check-in 3" (vormals Skylink) sorgt weiter für Wirbel: In internen E-Mails üben AUA-Mitarbeiter heftige Kritik. Demnach sei der 800 Millionen Euro teure Bau ein Sicherheitsrisiko. Der Notknopf würde nicht funktionieren, mehrmals sei man eingesperrt gewesen. Der Airport dementiert heftig.

"Alles falsch", heißt es vom Wiener Flughafen. Es soll lediglich ein Missverständnis bei der Bedienung des "Emergency-Knopfes" gegeben haben, der die Tür öffne. Wie steht es aber nun wirklich um die Sicherheit in den Mitarbeiteraufenthaltsräumen im Terminal "Check-in 3"?

Diese Frage wird heftig diskutiert. In einem der anonymen Schreiben behaupten AUA-Mitarbeiter, dass sie nicht nur beim Stromausfall – wir berichteten – vor verschlossenen Türen standen. Zwei Tage später seien die beiden Notausgänge ebenfalls zu gewesen.

"Unsere Büros befinden sich im Skylink 118 Z0. Der Zugang zu diesen Büros in der Ebene Z0 ist mit einer Drehvereinzelung und Schleuse gesichert. Heute war die Schleuse aus nicht näher definierbaren Gründen versperrt und konnte nicht mehr geöffnet werden. 5min lang meldete sich niemand an der Gegensprechanlage!", empören sich die Angestellten in ihrem Mail.

"Wenn es brennt, haben wir keine Fluchtmöglichkeit!"
Doch es kam offenbar noch schlimmer: "Weitere 20min vergingen, bis ein Mitarbeiter vor Ort war! Dieser hatte auch keine schnelle Lösung und somit waren die Mitarbeiter 50min lang eingesperrt, bis die Türen wieder aufgingen. Die Mitarbeiter, die in den Büroräumen sind, waren EINGESPERRT!!! Sollte aus irgendwelchen Gründen ein Brand in den Büroräumen ausbrechen, so gibt es KEINE Fluchtmöglichkeit. Auch beim Stromausfall in den vergangenen Tagen waren wir gefangen und hatten keinen Fluchtweg!!!"

Stellt der Skylink also ein echtes Sicherheitsrisiko dar? Auch die Verantwortlichen des Flughafens wurden mit diesen Vorwürfen konfrontiert. Sprecher Peter Kleemann: "Wir haben den Vorfall überprüft. Technische Mängel wurden allerdings nicht gefunden."

Die Gerüchteküche brodelt jedenfalls. Um die Wogen zu glätten, wurde vom Flughafen-Team ein zusätzlicher dritter Notausgang eingerichtet. "Eine Zusatzmaßnahme", so Kleemann.

AUA: "Mitarbeiter fühlten sich nur wie eingesperrt"
Auch die AUA meldete sich nach dem Erscheinen des "Krone"-Berichts am Donnerstagabend noch zu Wort. Eine Sprecherin betonte, dass es am Skylink des Wiener Flughafens zu "keinen sicherheitsrelevanten Problemen" gekommen ist. Es sei zwar möglich, dass sich Mitarbeiter in einem Aufenthaltsraum eingesperrt gefühlt hätten, sie hätten aber nur den Notfallknopf drücken müssen und wären aus dem Raum herausgekommen, wurde betont. Man habe aber nun eine Begehung durchgeführt und werde die Mitarbeiter noch intensiver in Notfallmaßnahmen schulen.

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