300 neue Einheiten

Wohnbauoffensive, nun aber wirklich

Vorarlberg
20.02.2024 16:25

Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Marco Tittler (beide ÖVP) haben am Montag angekündigt, dass in diesem Jahr rund 300 gemeinnützige Wohnungen in Vorarlberg fertiggestellt werden sollen. Das klingt besser, als es ist.

Zur Pressekonferenz mit dem Titel „Starke Impulse für bezahlbares Wohnen“ wurde eigens nach Schwarzach geladen, weil es dort eine echte Rarität zu bestaunen gibt: eine neue Wohnanlage der Vogewosi, bekanntlich der mit Abstand größte gemeinnützige Bauträger in Vorarlberg und zu gut 70 Prozent in Eigentum des Landes. In den vergangenen Jahren hatte die Vogewosi aus Kostengründen ihre Bautätigkeit auf ein Mindestmaß zusammengeschrumpft: 2022 wurden gerade einmal 66 Wohnungen übergeben, 2023 waren es 112. Zum Vergleich: Vor der Pandemie befanden sich zeitweilig mehr als 500 Einheiten im Bau.

Landesrat Marco Tittler, Landeshauptmann Markus Wallner und Vogewosi-Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz. (Bild: ©Land Vorarlberg / 7PRO.TV)
Landesrat Marco Tittler, Landeshauptmann Markus Wallner und Vogewosi-Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz.

Die eigenen Ziele weit verfehlt
Und so hätte es eigentlich auch weitergehen sollen, schließlich hatte die schwarz-grüne Landesregierung 2019 im Regierungsprogramm vereinbart, bis zum Ende der Legislaturperiode 4000 neue gemeinnützige Wohnungen bauen zu lassen - was schon damals ein durchaus ambitioniertes Ziel war. Diese 4000 Wohnungen stehen allerdings nur auf dem Papier und nicht auf der grünen Wiese.

Dass man das Programm nicht auf Teufel-komm-raus durchgeboxt habe, sei letztlich angesichts der Markt- und Kostenlage ein Gebot der Vernunft gewesen, so Wohnbaulandesrat Tittler: „Die Bauträger dürfen finanziell nicht über Gebühr strapaziert werden.“ Nun aber soll der gemeinnützige Wohnbau wieder Fahrt aufnehmen.

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Mit den im Wohnpaket enthaltenen Verbesserungen haben wir die attraktivste Wohnbauförderung Österreichs.

Landeshauptmann Markus Wallner (Volkspartei)

Wallner verweist in diesem Zusammenhang auf das im Spätsommer des Vorjahres auf den Weg gebrachte Wohnpaket, für das im aktuellen Landesbudget immerhin satte 161 Millionen Euro veranschlagt sind: „Mit den darin enthaltenen Verbesserungen haben wir die attraktivste Wohnbauförderung Österreichs“, bemüht sich der Landeschef gar nicht erst um Bescheidenheit.

Sonderwohnbauprogramme
Teil des Pakets sind auch die Sonderwohnbauprogrammen WOHNEN500, WOHNEN500+ und WOHNEN550: „Unser Ziel ist es, damit die Neubauprogramme im gemeinnützigen Wohnbau um zusätzliche Einheiten aufzustocken, die rasch und zu reduzierten Errichtungskosten gebaut und besonders günstig zur Miete oder zum Mietkauf angeboten werden können“, unterstreicht Tittler.

Allerdings ist es keineswegs so, dass der extrem hochpreisige Vorarlberger Immobilienmarkt mit günstigen Wohnungen geflutet werden würde: Im Rahmen von WOHNEN500 und WOHNEN500+, die es schon einige Jahre gibt, wurden bisher zehn Wohnanlagen mit insgesamt 161 Wohnungen fertiggestellt, weitere 148 Einheiten sind derzeit im Bau oder in Bauvorbereitung.

Starke Impulse für bezahlbares Wohnen: Landeshauptmann Wallner und Landesrat Tittler. (Bild: © Land Vorarlberg / 7PRO.TV)
Starke Impulse für bezahlbares Wohnen: Landeshauptmann Wallner und Landesrat Tittler.

Und das erst im Vorjahr aus der Taufe gehobene Programm WOHNEN550, das sich speziell an junge Menschen richtet, existiert bislang ohnehin nur als Konzept. Immerhin soll in Feldkirch noch heuer der Startschuss für ein erstes Projekt erfolgen. Ob noch viele andere folgen werden, ist zu bezweifeln: Bislang haben erst sieben Kommunen Interesse bekundet.

Summa summarum dürften heuer in Vorarlberg um die 300 gemeinnützige Wohnungen fertiggestellt werden. Zur besseren Einordnung: Rund 6000 Menschen warten derzeit auf eine solche.

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