Premiere: „Nosferatu“

Draculine ersäuft an der Burg im Bilderdauerdunkel

Kritik
20.01.2024 10:15

Im Wiener Burgtheater inszenierte Regisseurin Adena Jacobs ein Stück über Kult-Vampir „Nosferatu“: in der Hauptrolle die Deutsche Bibiana Beglau - Fazit: Tolle Schauspieler, an Wirrnis verschwendet!

(Bild: kmm)

Keine Distanz ist der Direktion zu groß, um uns des Duftes der großen, weiten Theaterprovinz teilhaftig werden zu lassen. Isländische Pop-Musik ist schon Repertoirestandard, und die Australierin Adena Jacobs hat mit der dichtenden Britin Jane Griffiths eine kuchlfeministische Bearbeitung der „Troerinnen“ erstellt. Gerhild Steinbuch hat das damals übersetzt. Jetzt steht sie selbst für das Projekt „Nosferatu“ gerade, und ihre Texte sind von fraglos besserer Qualität. Das hilft aber nur bedingt, denn was man uns mitteilen will, bleibt rätselhaft.

Während Ensemblemitglied Felix Kammerer eine weltformatige „Frankenstein“-Verfilmung dreht, mühen sich die Daheimgebliebenen um den Konkurrenzklassiker: Bram Stokers Roman „Dracula“ bzw. Friedrich Wilhelm Murnaus legendäre Verfilmung („Nosferatu“) sollen da paraphrasiert werden. Erzielt wird eine Art Experimentalhorrorfilm im Sanatorium (Eugyeene Teh) mit blutiger Videoflutung, hängenden Leibern, einem atmenden Kadaver und nie verstummendem Elektronikgrauen.

Was anfangs interessant ist, verliert bald jeglichen Faden und ersäuft in Bildern. Großartig ist dabei nur die Besetzung: „Draculine“ Bibiana Beglau und Sylvie Rohrer (Harker) machen sogar den „genderfluiden“ Unfug zum Ereignis, Lilith Hässle und Markus Meyer unterziehen sich im Dauerdunkel sehenswerter Selbstentstellung.

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