„Schengen Air“

„Historischer Moment für Bulgarien und Rumänien“

Politik
31.12.2023 10:37

Große Erleichterung nach der Einigung über den Beitritt Bulgariens und Rumäniens zum Schengen-Raum beginnend mit den Luft- und Seegrenzen: „Heute ist ein historischer Moment für Bulgarien und Rumänien“, betonte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am späten Samstagabend auf X. Die EU-Länder hatten sich am Samstag darauf verständigt, den Schengen-Raum auf Bulgarien und Rumänien auszuweiten, wie die spanische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte. 

Die Kontrollen an den Luft- und Seegrenzen werden im März 2024 aufgehoben. Eine Entscheidung über die Aufhebung der Landkontrollen soll später getroffen werden. Die Beratungen dafür würden 2024 fortgesetzt.

„Wichtiger Schritt nach vorn“
„Dies ist für beide Länder und für den Schengen-Raum insgesamt ein wichtiger Schritt nach vorn“, erklärte von der Leyen. „Meine Glückwünsche an Bulgarien und Rumänien: Diese große Errungenschaft ist das Ergebnis Ihrer harten Arbeit, Ihres Engagements und Ihrer Beharrlichkeit.“ Ein erweiterter Schengen-Raum werde die EU sowohl intern als auch weltweit stärken.

Zuvor hatte Österreich eine Einigung mit Rumänien und Bulgarien über das sogenannte „Schengen Air“ bestätigt. Wie das Innenministerium am Samstag gegenüber der APA erklärte, war am Freitagabend ein entsprechender rechtsverbindlicher Text an die spanische EU-Präsidentschaft übermittelt worden.

Österreich hatte am 8. Dezember 2022 eine Erweiterung des grenzkontrollfreien Schengen-Systems um Rumänien und Bulgarien blockiert und dies mit den hohen Asylzahlen begründet. Auch die Niederlande hatten sich gegen einen Schengen-Beitritt Bulgariens gestellt. Für den Schengen-Beitritt Kroatiens gab es dagegen grünes Licht.

Erleichterungen bei der Einreise
Die Vereinbarung bedeutet nun, dass Reisende aus Rumänien und Bulgarien in Zukunft nicht mehr über die Auslandsterminals in andere EU-Länder fliegen müssen. Die Reisepässe werden am Gate von den Fluggesellschaften mit Unterstützung der Polizei kontrolliert.

Rumänien begrüßte den Schritt. „Die Entscheidung über den Beitritt zum Schengen-Raum mit Luft- und Seegrenzen ab März 2024 ist ein wichtiger erster Schritt“, erklärte Präsident Klaus Johannis am Samstagabend. Er sprach auf Facebook von einem „positiven Etappenergebnis“, das Ziel bleibe aber die Vollmitgliedschaft. Ministerpräsident Marcel Ciolacu ergänzte: „Nach 13 Jahren des Scheiterns und der Demütigungen hat diese Regierung einen Prozess eingeleitet, der von heute an unumkehrbar ist. Nächstes Jahr werden wir unsere Bemühungen fortsetzen, diesen Prozess endgültig abzuschließen.“

„Wichtige Wirtschaftspartner“
Die heimische Industrie sprach in einer Aussendung von einem „wichtigen Schritt“, da die Vereinbarung nicht nur Erleichterungen für Reisende, sondern auch für Unternehmen schaffe. Österreichische Betriebe gehören in Rumänien mit 11,2 Mrd. Euro und dadurch mehr als 61.000 Arbeitsplätze vor Ort und Bulgarien mit 2,8 Mrd. Euro und mehr als 21.000 Arbeitsplätze vor Ort zu den bedeutendsten Investoren, teilte die Industriellenvereinigung in einer Aussendung mit.

Auch die Wirtschaft begrüßte die Teil-Einigung im Schengen-Streit. „Rumänien und Bulgarien sind wichtige Wirtschaftspartner für Österreichs Wirtschaft, unsere Betriebe sind in beiden Ländern zweitwichtigster Auslandsinvestor und finden in der Region wichtige Absatzmärkte vor“, betonte die Wirtschaftskammer (WKÖ). Gleichzeitig forderte sie, weitere Gespräche in Hinblick auf umfassende Lösungen zu führen.

„So wächst Europa enger zusammen“
Die EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hieß Bulgarien und Rumänien „herzlich willkommen“ im Schengen-Raum, „Dieser erste, aber wichtige Schritt, der die Freizügigkeit von Bürgern und Unternehmen auf dem Luft- und Seeweg ermögliche, durchbricht eine 13-jährige Blockade.“

Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz nannte das Ende der Kontrollen an Luft- und Seegrenzen im Frühjahr einen ersten Schritt. „Deutschland wird die volle Integration in den Schengen-Raum weiter unterstützen. So wächst Europa enger zusammen!“, hieß es auf seinem X-Profil.

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