3000 Betroffene

HIV-Vorbeugung wird für Risikopersonen kostenlos

Politik
15.12.2023 15:44

Ungefähr 2000 Risikopersonen nehmen derzeit ein Medikament ein, das vor einer Ansteckung mit HIV schützt. Nun soll die Behandlung ausgeweitet und kostenlos werden, gab Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Freitag bekannt (siehe Video oben).

Die kostenlose HIV-Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) soll noch vor dem kommenden Sommer umgesetzt werden und ist für Männer, die Sex mit Männern haben, sowie Partnerinnen und Partner von HIV-Positiven empfohlen. Aktuell sind noch bis zu mehrere hundert Euro für die Behandlung zu zahlen. Ausgewählte Apotheken bieten PrEP aber auch für rund 50 Euro pro Monat an. „Wir machen PrEP jetzt gratis, weil Gesundheit - das ist der Punkt - keine Frage des Einkommens sein darf“, sagte der Minister. Der Entschließungsantrag wurde gemeinsam mit der ÖVP, SPÖ und den NEOS eingebracht.

Regelmäßige Kontrollen nötig
Die ärztliche Verschreibung bleibt Voraussetzung. Zudem sind regelmäßige Kontrolltermine bei einer Ärztin oder einem Arzt und HIV-Tests nötig. Derzeit erkranken laut Rauch ungefähr 400 Personen jährlich neu an HIV. Wird die Erkrankung rechtzeitig diagnostiziert und richtig behandelt, bricht Aids nicht aus. Die Betroffenen sind nicht mehr ansteckend und haben mittlerweile die gleiche Lebenserwartung wie die übrige Bevölkerung.

Von links: Gesundheitsminister Johannes Rauch und Aids-Hilfe-Wien-Geschäftsführerin Andrea ...
Von links: Gesundheitsminister Johannes Rauch und Aids-Hilfe-Wien-Geschäftsführerin Andrea Brunner(Bild: APA/BMSGPK/Mona Heinrich)

„Bei korrekter Einnahme wirkt PrEP genauso gut wie ein Kondom“, sagte Aids-Hilfe-Wien-Geschäftsführerin Andrea Brunner am Freitag. Sie und ihr Team würden Fälle kennen, die aufgrund der Teuerung mit der Behandlung aufgehört hätten, und wenige Monate später HIV-positiv gewesen seien. Österreich gehe jetzt den Weg weiterer europäischer Vorbilder wie Deutschland und Spanien.

Mehr Tests und Beratungen
„Das schützt nicht nur Menschen vor dieser gefährlichen Krankheit, sondern spart auch den Krankenkassen die um ein Vielfaches höheren Behandlungskosten nach einer Ansteckung“, lobte auch die Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien. Die Bundesregierung zahlt der Sozialversicherung jährlich fünf Millionen Euro bis Ende 2027 für die Behandlung. 3000 Menschen sollen davon profitieren. Auch Tests und Beratungen sollen ausgebaut werden.

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