Weltweit sechster Fall

Patient in Genf gilt als von HIV geheilt

Ausland
20.07.2023 10:10

Bei einem HIV-Patienten in der Schweiz sind nach einer Knochenmarktransplantation keine Viren mehr im Körper nachweisbar. Weltweit trifft das nur auf fünf andere Menschen zu, informierte das Universitätsspital Genf (HUG) am Donnerstag.

In all diesen Fällen stammte das Transplantat von einem Spender mit der seltenen Genmutation CCR5 delta 32, die dafür bekannt ist, dass sie Zellen von Natur aus resistent gegen HIV macht. Der Patient in Genf hat allerdings Knochenmark von einem Spender erhalten, der diese Mutation nicht trägt. Das Virus ist bereits 20 Monate nach Ende der Therapie nicht mehr bei ihm nachweisbar. Die Blutzellen des Mannes wurden vollständig durch die Zellen des Spenders ersetzt.

Litt an Leukämie
Der Patient lebt seit den frühen 1990er-Jahren mit HIV und hatte sich seither einer antiretroviralen Therapie unterzogen. Nachdem bei ihm Leukämie diagnostiziert worden war, wurde er 2018 mit einer Stammzelltransplantation behandelt. Die antiretrovirale Therapie wurde unterdessen schrittweise reduziert und im November 2021 endgültig eingestellt. Seither wurden Tests durchgeführt, die im Körper weder Viruspartikel noch ein aktivierbares Virusreservoir oder erhöhte Immunantworten gegen das Virus nachweisen.

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Was mir passiert ist, ist wunderschön, magisch, wir blicken optimistisch in die Zukunft.

Geheilter HIV-Patient

Diese Erkenntnisse deuten auf einen Rückgang der HIV-Infektion hin, wobei das Virus grundsätzlich noch im Körper bestehen kann. „Was mir passiert ist, ist wunderschön, magisch, wir blicken optimistisch in die Zukunft“, sagte der Patient. „Wir erforschen mit dieser einzigartigen Situation neue Wege in der Hoffnung, dass die Remission (Rückgang der Infektion, Anm.) oder sogar die Heilung von HIV nicht mehr ein außergewöhnliches Ereignis ist“, sagte die Leiterin der HIV/AIDS-Abteilung am HUG, Alexandra Calmy. 

Die Ergebnisse dieses Falls werden am 24. Juli auf einem Kongress in Brisbane vorgestellt. Das Universitätsspital Genf arbeitete dazu mit dem Institut Pasteur in Paris zusammen.

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