Ein gewaltiger Felssturz zerstörte Teile der Straße über den Plöckenpass. Debatte über die Zukunft des Grenzübergangs ist geprägt von unterschiedlichen Vorschlägen, die kommende Woche diskutiert werden.
Nachdem Anfang Dezember gewaltige Felsmassen auf der italienischen Seite des Plöckenpasses auf die Straße gedonnert waren (wir berichteten), waren sich Experten sofort einig: So schnell wird diese wichtige Lebensader zwischen Kötschach-Mauthen und dem italienischen Paluzza nicht befahrbar sein. Doch wie wichtig ist die Straße für die Region?
Tourismusmagnet und Route für Holzhandel
Während in den vergangenen Jahrzehnten die Zahl der Pendler über den Plöckenpass zurückgegangen ist, wird die Straße nach wie vor von Urlaubern gerne genutzt. Laut Azienda Nazionale Autonoma delle Strade (ANAS), welche den Straßenabschnitt verwaltet, seien es in den Sommermonaten bis zu 6500 Fahrzeuge pro Tag, die den Pass überqueren. „Besonders Motorradfahrer und Camper schätzen diese Passstraße“, bestätigt der Kötschach-Mauthener Bürgermeister Josef Zoppoth, der mit allen Gemeindechefs des Gailtales eine rasche Lösung fordert. Aber nicht nur von Urlaubern wird der Pass genutzt. Auch Holztransporte von und ins Gailtal führen über die seit Jahrhunderten befahrene Straße.
Es gibt viele Pläne für den Plöckenpass. Entscheidend werden aber mit Sicherheit die Kosten sein. Darüber müssen wir diskutieren.
Josef Zoppoth, Bürgermeister, Kötschach-Mauthen
Alte Projekte werden wieder aufgewärmt
Während die ANAS bereits mit schwerem Gerät versucht, die Straße von den Gesteinsmassen zu befreien, fordert die Kärntner Wirtschaftskammer einen Tunnel. Der ist in den vergangenen Jahrzehnten schon mehrmals ins Spiel gebracht worden. Auch sämtliche Gailtaler Bürgermeister und deren italienische Kollegen können diesem Vorschlag einiges abgewinnen. „Dazu braucht es aber zwei Arten von Planung; eine kurzfristige und eine langfristige“, gibt Zoppoth gegenüber der „Krone“ zu bedenken.
Wie es mit der wichtigen Verbindung weitergehen wird, könnte sich schon kommende Woche abzeichnen. Da treffen einander die wichtigsten Akteure aus Italien und Kärnten, um über die Zukunft der Passstraße zu beraten. Pläne, dass der Grenzübergang aufgegeben werden könnte, will niemand bestätigen. „Da wird einfach zu viel spekuliert“, heißt es aus dem Bürgermeisterbüro von Paluzza.
Eines steht aber fest: Der Plöcken wird viel Geld verschlingen.
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