Schon vorher auffällig
Schülerin nach Messerdrohung eingewiesen
Die Zwölfjährige, die in Westfrankreich ihre Lehrerin mit einem großen Küchenmesser bedroht hatte, ist in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen worden. Das Mädchen sei „eine Gefahr für sich selbst“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Hinweise auf eine Radikalisierung gebe es nicht.
Nach ersten Erkenntnissen hatte sich die Zwölfjährige bereits zuvor auffällig verhalten. So habe sich die Englischlehrerin neben sie gesetzt und gehört, wie sie gesagt habe: „Heut drehe ich durch. Ich habe Lust, jemanden zu töten, die Schüler, die mich nicht leiden können.“ Dabei habe die Schülerin in Rennes auf die Ermordung des Lehrers Dominique Bernard angespielt. Er wurde von einem dschihadistisch motivierten ehemaligen Schüler vor zwei Monaten getötet.
Handy abgenommen
Anschließend habe das Mädchen ein Messer mit einer 17 Zentimeter langen Klinge aus der Schultasche gezogen. Die Lehrerin habe ihre Klasse nach draußen geschickt und mit dem Kind ebenfalls den Klassenraum verlassen. Zwei Männer sollen die Zwölfjährige dann überwältigt haben. Laut einer Zeugenaussage war die junge Französin verärgert, weil ihr die Lehrerin in der Vorwoche das Handy abgenommen hatte. Sie ist in Marseille geboren, ihre Eltern stammen aus der Mongolei und haben Bleiberecht in Frankreich.
Im Juni war sie von einer anderen Schule verwiesen worden, weil sie einen Lehrer beleidigt und ein Messer mit in die Schule gebracht hatte. Sie benutzte es allerdings nicht. Die Schülerin wurde in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen, da sie „eine Gefahr für sich selbst“ sei. Hinweise auf eine Radikalisierung gibt es aber nicht.
Gewerkschaft: „Angespannte Lage“
„Es ist ein Einzelfall, aber er geschieht in einem angespannten Kontext, da die Lage seit dem Mord an Dominique Bernard noch immer sehr angespannt ist“, sagte Matthieu Mahéo von einer Lehrergewerkschaft. Vor bereits gut drei Jahren hatte zudem die Ermordung des Lehrers Samuel Paty durch einen dschihadistisch motivierten 18-Jährigen das Land geschockt.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.