„Sollten ihm glauben“
Donald Trump will Amtszeit als „Diktator“ starten
Ex-US-Präsident Donald Trump wird nach eigenen Worten im Falle seiner Wiederwahl nicht zum Diktator - außer am ersten Tag seiner Amtszeit. Sein Widersacher hat derweil zugegeben, dass er ohne Trump wohl gar nicht kandidieren würde. Währenddessen spekuliert eine alte Bekannte, ins Rennen um das Oval Office einzusteigen.
„Nein. Nein. Abgesehen vom ersten Tag“, antwortete Trump am Dienstag bei einer Veranstaltung des Fernsehsenders Fox News in Davenport auf die Frage, ob er im Falle eines Wahlsiegs im November zum „Diktator“ werde.
Er würde am „ersten Tag“ seine präsidialen Befugnisse nutzen, um die südliche Grenze zu Mexiko zu schließen und die Ölbohrungen auszuweiten. Fox-Moderator Sean Hannity war daraufhin sichtlich bemüht, Trumps Kommentare zu relativieren.
Während der im Fernsehen übertragenen Veranstaltung musste Trump zweimal aufgefordert werden, zu dementieren, dass er im Falle einer Rückkehr ins Weiße Haus seine Macht missbrauchen würde, um politische Gegner zu rächen.
Trump strebt eine zweite Amtszeit als US-Präsident an und könnte erneut gegen den amtierenden demokratischen Präsidenten Joe Biden antreten. Er hat seinen politischen Gegnern häufig mit „Vergeltung“ gedroht, sollte er erneut an die Macht kommen.
Biden kandidiert, um Trump zu verhindern
Unmittelbar nach der Veranstaltung sagte Bidens Wahlkampfmanagerin Julie Chavez Rodriguez: „Donald Trump hat uns genau gesagt, was er tun wird, wenn er wiedergewählt wird, und heute Abend hat er gesagt, dass er gleich am ersten Tag ein Diktator sein wird. Die Amerikaner sollten ihm glauben.“
„Wenn Trump nicht kandidieren würde, bin ich mir nicht sicher, ob ich kandidieren würde“, sagte Biden am Dienstag bei einer Spendenaktion für seine Kampagne 2024 in der Nähe von Boston. „Wir können ihn nicht gewinnen lassen.“
Biden hat wiederholt davor gewarnt, dass Trump eine Bedrohung für die Demokratie darstelle und dass eine zweite Amtszeit Trumps eine beispiellose und gefährliche Ära amerikanischer Autokratie einleiten könnte.
Klagen und eine neue Konkurrentin
Der 77-jährige Trump sieht sich gleich mehreren Klagen auf Bundes- und Landesebene zum Sturm auf das Kapitol, im Zusammenhang mit dem Ausgang der Präsidentenwahl 2020 und den Finanzen seiner Unternehmen ausgesetzt. Trump hat durchgehend alle Vorwürfe zurückgewiesen.
Warnungen kommen auch von republikanischer Seite: Die ehemalige republikanische Kongressabgeordnete Liz Cheney, die Trump offen kritisiert und die Untersuchung des Anschlags auf das Kapitol leitete, sagte diese Woche, eine Diktatur Trumps sei eine „sehr reale Bedrohung“, sollte er die Wiederwahl gewinnen.
Die Tochter des ehemaligen US-Vize-Präsidenten Dick Cheney überlegt als unabhängige Kandidatin ins Präsidentschaftsrennen einzusteigen.
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