Termine noch nicht fix

Deutsche Lokführer kündigen wieder Streiks an

Ausland
24.11.2023 13:26

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Tarifverhandlungen mit der Bahn für gescheitert erklärt (siehe Video oben). Sie hat am Freitag neue Warnstreiks angekündigt. Beim letzten Warnstreik war auch Österreich betroffen, da grenzüberschreitende Nachtzüge ausfielen.

Mit der Arbeitgeber-Seite seien derzeit keine Kompromisse zu finden, sagte GDL-Chef Claus Weselsky. Er kündigte an, dass die Gewerkschaft erneut streiken werde. Genaue Termine für mögliche Warnstreiks nannte er zunächst aber nicht. Die Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern über unbefristete Streiks läuft noch, das Ergebnis wird Ende Dezember erwartet. 75 Prozent der Stimmen sind nötig, damit die Gewerkschaft unbefristete Streiks als Druckmittel im Tarifstreit einsetzen dürfen.

Die Tarifverhandlungen hatten vor zwei Wochen begonnen. Vor einer Woche wurde deutschlandweit 20 Stunden lang gestreikt. Dadurch fielen 80 Prozent der eigentlich vorgesehenen Fernverkehrsfahrten aus. Im Regionalverkehr waren die Auswirkungen in manchen Bundesländern noch größer.

Vor einer Woche wurde deutschlandweit bereits 20 Stunden lang gestreikt. (Bild: AFP)
Vor einer Woche wurde deutschlandweit bereits 20 Stunden lang gestreikt.
In Deutschland könnte es wieder Warnstreiks bei der Deutschen Bahn geben. Mögliche Termine wurden noch nicht genannt. (Bild: APA/dpa/Sebastian Gollnow)
In Deutschland könnte es wieder Warnstreiks bei der Deutschen Bahn geben. Mögliche Termine wurden noch nicht genannt.
Der Chef der Deutschen Bahn, Martin Seiler (Bild: APA/AFP/John Macdougall)
Der Chef der Deutschen Bahn, Martin Seiler

Kürzere Arbeitszeit, mehr Lohn
Die GDL fordert 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie für die Beschäftigten. Zudem soll die wöchentliche Arbeitszeit für Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich reduziert werden. Die Deutsche Bahn hat bisher eine elfprozentige Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten sowie die geforderte Inflationsausgleichsprämie angeboten.

Die Reduktion der Wochenarbeitszeit hält DB-Personalvorstand Martin Seiler für nicht umsetzbar. Bei weniger Wochenarbeitszeit brauche es mehr Beschäftigte, die in Zeiten des Fachkräftemangels schwierig zu finden seien. GDL-Chef Weselsky argumentiert wiederum damit, dass die Berufe bei der Bahn durch weniger Wochenstunden attraktiver werden würden.

10.000 Beschäftigte betroffen
Die GDL hat bereits mehrfach mit Streiks gedroht. Die Deutsche Bahn hatte vor Beginn der Verhandlungen vorgeschlagen, zu den Gesprächen Vermittlerinnen und Vermittler zuzuziehen. Weselsky lehnte diesen Vorschlag ab. Die ausgehandelten Tarifverträge werden für etwa 10.000 Beschäftigte angewendet. Zum Vergleich: Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG verhandelte im Frühling und Sommer neue Tarifverträge für etwa 180.000 Beschäftigte der Deutschen Bahn.

Die GDL vertritt vor allem Lokführerinnen, Lokführer sowie Zugführerinnen und Zugführer. Daher kann sie mit Streiks den Zugverkehr in ganz Deutschland stören.

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