Teurer Führerschein

Schlecht gefahren mit gefälschtem Lappen

Am Ende war es ein teurer Spaß für den Beschuldigten.

(Bild: Chantal Dorn)

Unterländer (22) erwarb - ohne jemals eine Fahrprüfung abzulegen - einen Führerschein in Polen. Bei der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn flog der Schwindel allerdings auf. Der junge Mann fand sich vor Gericht wieder. 

Es ist das erste Mal, dass sich der 22-Jährige vor Gericht verantworten muss. Bei der von Staatsanwältin Konstanze Manhart vorgeworfenen Straftat handelt es sich aber keineswegs um eine Bagatelle. Es geht um Fälschung einer besonders geschützten Urkunde. In dem Fall um einen polnischen Führerschein, den der 22-Jährige angeblich legal bei einer dort ansässigen Fahrschule für 900 Euro erworben haben will.

Staatsanwältin Konstanze Manhart.

(Bild: Chantall Dorn)

Beim Versuch, diesen bei der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn umschreiben zu lassen, flog die Fake-Aktion allerdings auf. Während des Prozesses bestreitet der Beschuldigte, etwas Unrechtes im Sinn gehabt zu haben und betont, selbst Opfer seiner Gutgläubigkeit geworden zu sein.

Die Richterin: „Hand aufs Herz. Kam es Ihnen nicht komisch vor, übers Internet in einem anderen Land einen Führerschein zu bestellen, ohne vorher eine Fahrprüfung abgelegt zu haben? Sie sind ja hier geboren und wissen, dass Urkunden nur von Behörden ausgestellt werden dürfen.“

Google fand Fahrschule

Daraufhin meint der Angeklagte, sehr wohl skeptisch gewesen zu sein. Aber der Herr von der Fahrschule, mit dem er damals Kontakt aufgenommen hatte, habe ihm mehrmals versichert, dass alles ganz legal sei. „Mein Vater und ich hatten die Fahrschule vorsichtshalber auch im Internet gegoogelt. Die gab es wirklich.“

Die Staatsanwältin: „Sie haben Geld über Western Union in die Ukraine überwiesen, um einen echten polnischen Führerschein zu erhalten. Dann auch noch mit Echtheitszertifikat. Das ist eine Illusion.“

Trotz Einsichtigkeit des Führerscheinlosen fällt die Frau Rat einen Schuldspruch im Sinne der Anklage und verurteilt den 22-Jährigen zu einer teilbedingten Geldstrafe von 2880 Euro. Die Hälfte muss er bezahlen. Das Urteil ist rechtskräftig.