Wegen NATO & Ukraine
Kreml will 385.000 neue Soldaten rekrutiert haben
Die russischen Streitkräfte haben 2023 offiziellen Angaben zufolge bereits 385.000 neue Soldaten rekrutiert. Die Personaloffensive solle unter anderem wegen der Erweiterung des militärischen Potenzials der NATO vorangetrieben werden, teilte der Kreml mit.
Davon hätten 305.000 Soldaten direkt einen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium unterzeichnet, sagte der frühere Präsident Dmitri Medwedew in einem am Mittwoch im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Video.
80.000 neue Söldner
Bei den anderen 80.000 handle es sich um „Freiwillige“. Dieser Begriff wird in Russland in der Regel für Kämpfer paramilitärischer Gruppen wie der Söldnertruppe Wagner verwendet.
Auch im kommenden Jahr solle die Rekrutierung neuer Soldaten fortgesetzt werden, sagte Medwedew, derzeit die Nummer zwei des russischen Sicherheitsrats. Demnach sollen ein neues Armeekorps, sieben Divisionen, 19 Brigaden, 49 Regimenter und eine Flottille gebildet werden.
Russland will seine Streitkräfte von derzeit etwa einer Million Soldaten über die kommenden Jahre auf 1,5 Millionen Mann aufstocken. Die neuen Soldaten sollten vor allem durch Zeitverträge gewonnen werden, sagte Medwedew. Er sei von Putin beauftragt worden, dies zu koordinieren.
Militär-Werbungen prägen Stadtbilder
Russland hatte wegen des Überfalls auf die Ukraine von September 2022 an rund 300.000 Reservisten mobilisiert. Die russische Führung verzichtete aber trotz großer Verluste in der Folge auf eine weitere Mobilisierung. Moskau setzt stattdessen auf eine große Rekrutierungskampagne, um neue Soldaten zu gewinnen.
Russland hat nach ukrainischen Angaben rund 400.000 Soldaten im Osten der Ukraine im Einsatz. Die russische Führung macht keine genauen Angaben zur Zahl der eingesetzten Soldaten und zur Zahl der getöteten Soldaten.
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