Nach zum Teil heftig eskalierten pro-palästinensischen Kundgebungen in Österreich haben sich Bundeskanzler Karl Nehammer und der Vorsitzende der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ), Ümit Vural, zu Gesprächen getroffen. Im Zuge der Unterredung wurde vereinbart, durch noch intensivere Zusammenarbeit rechtzeitig radikalisierte Personen zu identifizieren und dagegen vorzugehen.
In einer Aussendung des Kanzleramts hieß es dazu, man sei sich einig, dass Terror Religionen missbrauche und demokratische Gesellschaften spalten und zerstören wolle. Dagegen gelte es entschieden Kampf zu führen. Es gebe „besorgniserregende Entwicklungen auch in Österreich“, betonte Nehammer. Auch Vural beklagte eine derzeit stattfindende „unterträgliche Polarisierung, eine menschenverachtende Rhetorik und einen Mangel an Empathie“. „Wir dürfen nicht zulassen, dass der Nahostkonflikt sich negativ auf das friedliche Zusammenleben in Österreich auswirkt", so Vural. Viele Menschen seien derzeit machtlos angesichts der schrecklichen Bilder, die uns erreichten.
Die IGGÖ betonte erneut, dass der Nahostkonflikt nicht religiöser Natur ist. Jegliche Form von Gewalt sowie Angriffe auf jüdische Personen und Einrichtungen in Österreich, die in den letzten Tagen zugenommen hätten, würden entschieden abgelehnt und verurteilt.
Nehammer: Alle Religionen erhalten gleichen Schutz
Nehammer unterstrich nach dem Treffen mit Vural, dass alle Religionsgemeinschaften in Österreich den gleichen Schutz und die gleiche Wertschätzung von Seiten des Staates erhielten. Religion solle als verbindend anerkannt werden und nicht trennen. Sie dürfe keinesfalls von Terroristen „für ihre barbarischen Machenschaften“ missbraucht werden.
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